Claudia am 14. Mai 2023 —

Googles KI: Kein Bard in Deutschland – vorläufig

In 180 Ländern hat Google seine KI „Bard“ jetzt für alle verfügbar gemacht. Die EU – und damit auch Deutschland – sind vorerst nicht dabei. Heise berichtet darüber:

„Zu befürchten ist, dass es am AI Act liegt, der aktuell von der EU-Kommission ausgehandelt wird. Dieser soll KI regulieren, Warnungen gibt es, er würde überregulieren, was dazu führen könnte, dass die EU abgehängt werde. Auf Nachfrage von heise online sagt Google: „Bard wird bald die 40 wichtigsten Sprachen der Welt unterstützen, einen genauen Zeitplan gibt es dafür noch nicht. Wir machen Bard stufenweise und verantwortungsvoll verfügbar, und werden weiterhin ein hilfsbereiter Partner für Regulierungsbehörden sein, um diese neue Technologie zu voranzubringen.“

Wenn man davon ausgeht, wie langsam die Mühlen der EU malen, kann das glatt noch Jahre dauern! Im verlinkten Artikel heißt es zur Situation:

„Dieser AI-Act, wie er seit einem Vorschlag der Kommission von 2021 heißt, wird seit zwei Jahren im EU-Parlament und vom Europäischen Rat diskutiert. Die konservative Fraktion pocht dabei auf eine wirtschaftsfreundliche Auslegung ohne Überregulierung, Linke dagegen möchten alle denkbaren Schlupflöcher zum Missbrauch per Gesetz schließen.“

Bis zur Einigung gibts also für uns „betreutes Wohnen im Internet“ und was nach der Regulierung von den KI-Potenzialen noch übrig bleibt, steht in den Sternen. Ich merke hier wieder mal, dass ich mit linken Positionen nicht mehr einverstanden bin. Da wird häufig viel zu viel und an der Realität vorbei gewollt. Z.B. ist ja Programmieren eine großartige Fähigkeit von KIs wie ChatGPT, Bard soll sogar noch viel besser sein. Natürlich kann man die Tools dann auch zum Programmieren von Maleware nutzen. Bestimmte Worte lassen sich durch menschliche Eingriffe vermeiden, aber man muss bei Funktionen und Programmteilen ja nicht dazu schreiben, zu was sie einmal dienen sollen. Das ist wie bei Messern: die meisten Anwendungen sind legal und friedlich, aber eben nicht alle.

BARD nutzen mit VPN – welches?

In Italien hat die Sperre von ChatGPT grade mal vier Wochen gehalten, dann hat die italienische Datenschutzbehörde die Nutzung des Sprach-Bots wieder freigegeben. Gleich nach der Sperrung gab es Anleitungen zur Nutzung der KI über VPN, was offenbar viele italienische User auch sofort taten. Das ist auch jetzt wieder der Fall. Ich überlege nun, welches VPN ich mir anschaffe, um nicht auf EU-Regulierungen warten zu müssen. BARD läuft mittlerweile auf einem sehr viel besseren KI-Modell als beim ersten Anlauf, der ja ziemlich gefloppt ist. Es kann auch Bilder und vieles mehr, ich würde es also wirklich gerne testen.

Aber welches VPN ist zu empfehlen? Eine kurze Recherche hat ergeben, dass NordVPN und CyberGhost wohl die Marktführer mit den besten (und schnellsten) Leistungen sein sollen. Bei beiden muss man gleich zahlen, wenn auch mit Geld-zurück-Garantie in den ersten Wochen. Hat jemand Erfahrungen und kann Tipps geben?

 

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Diskussion

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6 Kommentare zu „Googles KI: Kein Bard in Deutschland – vorläufig“.

  1. Ich merke hier wieder mal, dass ich mit linken Positionen nicht mehr einverstanden bin.

    Ich merke, dass mir die alle Parteien auf EU-Ebene mit Überwachungs- und Polizeistaatsgesetzen bereits genug Schaden angerichtet haben und ich die EU besser fände, wenn das Parlament mehr Macht als die Kommission hätte.

    Und solange man für ein Benutzerkonto eine Mobiltelefonnummer braucht, verzichte ich lieber sowohl auf Bard als auch auf ChatGPT. „Mobiltelefonnummer anstelle von E-Mail-Adresse“ betrachte ich als ein Dark Pattern, das ich nicht unterstützen möchte.

  2. @Petra: danke für deinen Kommentar! Nie im Leben würde ich wegen eines solchen minimalen Details auf die gewaltigen Potenziale der KIs verzichten wollen. Die Handynummer braucht es sowieso an jeder Ecke, z.B. für die 2-Faktor-Identifizierung, die immer mehr Portale einführen, um das Anmelden sicherer zu machen.
    Bezüglich des EU-Parlaments dachte ich früher wie du. Aber mittlerweile habe ich eingesehen, dass es nicht so toll wäre, würde eine Parlamentsmehrheit wirklich wesentliche Dinge durchsetzen, ohne dass die Mitgliedsstaaten über ihr Kommissionsmitglied dazu ja oder nein sagen können. In Staaten, die betroffen aber absolut nicht einverstanden sind, würde das schnell die Akzeptanz der ganze EU untergraben.

  3. Nie im Leben würde ich wegen eines solchen minimalen Details auf die gewaltigen Potenziale der KIs verzichten wollen.

    Ich möchte auch nur ungern auf die Potentiale verzichten, aber Dark Patterns sollte man bekämpfen wo immer man auf sie stößt.

    Die Handynummer braucht es sowieso an jeder Ecke, z.B. für die 2-Faktor-Identifizierung, die immer mehr Portale einführen, um das Anmelden sicherer zu machen.

    Dass man sie „sowieso an jeder Ecke“ braucht, betrachte ich nicht als Argument dafür – eher dagegen. Je stärker man es „braucht“, desto dringender muss man diese „Notwendigkeit“ reduzieren (am besten abschaffen) bevor es zu spät ist. Und 2-Faktoren-Authentifizierung mag ich am Bankautomaten (Karte + PIN), aber sonst nirgendwo.

    Bezüglich des EU-Parlaments dachte ich früher wie du. Aber mittlerweile habe ich eingesehen, dass es nicht so toll wäre, würde eine Parlamentsmehrheit wirklich wesentliche Dinge durchsetzen, ohne dass die Mitgliedsstaaten über ihr Kommissionsmitglied dazu ja oder nein sagen können.

    Leider ist es typischerweise die Kommission, die die asozialen volksfeindlichen Dinge durchdrückt. Daher sollten diese Frösche im Tümpel in Zukunft lieber weniger mitquaken dürfen. 60 zu 40 zugunsten des Parlaments klänge für mich sinnvoll.

    Die alternative Lösung wäre, im IT-Jargon formuliert, die Festplatte formatieren und mit besserem Betriebssystem neu aufsetzen.

  4. @Petra: Bitte bleibe sachlich! Hier ist kein Ort für herab würdigendes Politiker-Bashing („quakende Frösche“). Sowas nervt auf Twitter genug, hier möchte ich ohne Geschimpfe auskommen, sonst vergeht mir auch hier die Lust, zu diskutieren.
    Zweifaktor-Authentifizierung ist ein wichtiges Sicherheitsfeature, das verhindert, dass sich andere einloggen, die – auf welchen Wegen auch immer – Name/PW erfahren haben. Ich begrüße das, da ich auch schon Opfer von Identitätsdiebstahl geworden bin. Sehe auch wirklich nicht ein, warum ich auf einmal meine TelNr geheim halten sollte, die brauche ich online auch noch zu anderen Zwecken als nur 2-Faktor-Id. Meine Festnetznummer steht im Impressum all meiner Blogs (Impressumspflicht). Aber hey, das alles kann zum Glück jede halten wie sie will!

  5. […] Weiteres zu ChatGPT. Nichts wirklich Neues, aber es ist doch interessant im Detail. Hier noch einige Überlegungen zu Googles KI. […]

  6. Ich habe – nach kostenlosen Test – ein Abo bei hide.me abgeschlossen. Das funktioniert für mich und meine Ansprüche sehr super. Auch bei den Bezahlmodellen gibt es monatiche Abrechnung, so dass man selbst da noch ziemlich gefahrlos testen kann.