Claudia am 03. Dezember 2016 —

Was mir an Männern gefällt

Will mensch über Männer oder Frauen sprechen, geht das gar nicht ohne Klischees. Diese Klischees sind immerhin nicht frei erfunden, sondern basieren auf der Erfahrung von Generationen. Sie wandeln sich im Lauf der Zeit, aber immer bleiben die Aussagen „über Männer“ bzw. „über Frauen“ klischeehaft. Und das bedeutet: Viele empfinden das zu Recht als Unverschämtheit, als unzulässige Verallgemeinerung, die mit der eigenen Lebenswirklichkeit unter Umständen gar nichts zu tun hat.

Nun: Es ist, wie es ist. Klischees beziehen sich auf „Häufungen“, nicht auf alle Individuen eines Geschlechts. Und nun genug der Vorrede.

Was mir an Männern gefällt: Dass es für sie kein Problem ist, sofort auf den Punkt zu kommen. Egal ob es der Liebste ist oder irgend ein Unbekannter per Email, mit dem man sich im kommunikativen Austausch befindet. Männer mögen es direkt, brauchen keine langen Vorreden, kein Drumrum, kein langsames Anschleichen ans eigentliche Thema – ganz im Gegenteil empfinden sie das als verwirrend, unklar, irgendwie nervig und irritierend.

Frauen kommunizieren anders. Mit ihnen muss man erstmal ein soziales Miteinander etablieren. Nette Einleitung, Wertschätzung rüber bringen, signalisieren, dass man ihnen nicht am Zeug flicken will – und dann erst darf man wagen, zum Thema zu kommen.

Klar, jede und jeder ist frei, das nicht zu beachten. Hab ich 1000 mal gemacht und bin in Fettnäppchen getreten, habe mein Gegenüber frustriert, irritiert, in Hab-Acht-Haltung versetzt, Ressentiment erzeugt, ohne – für mein Empfinden – irgendwas falsch gemacht zu haben. Einfach nur direkt gesagt, was Sache ist.

Bei Männern bewirkt das keinerlei Irritation. Die antworten genauso „auf den Punkt“ wie ich sie anspreche. Ohne Drumrum, selbst dann nicht, wenn das Kommunizierte ziemlich kontrovers ist. Mann bleibt bei der Sache, ist bei der Sache, hat offenbar gar kein Interesse, die Dinge darüber hinaus zu erweitern, zu interpretieren, sich Sorgen zu machen, ob das vielleicht irgendwie bös gemeint sein könnte…

Einem Mann kann ich sogar was „bös Gemeintes“ humorig rüber bringen – und erlebe, dass mir ebenso humorig und „auf den Punkt“ geantwortet wird.

Insgesamt wünsche ich mir meine Schwestern schon ein wenig männlicher in der Kommunikation!

Es ist aber leider, wie es ist. Natürlich immer nur in „Häufungen“. Ausnahmen bestätígen die Regel, sind allerdings selten. Als ich mal eine erstaunlich flüssige Mailkommunikation mit einer Blogleserin hatte und sie deshalb lobte, hat sie sich mir als Transmensch geoutet. Sic!

Diskussion

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9 Kommentare zu „Was mir an Männern gefällt“.

  1. Endlich mal was Nettes über Männer im Internet.

  2. Gefällt mir – und finde ich gut zusammegefasst. Nun mag mein Kompliment eventuell vergiftet wirken, weil es eventuell aus der falschen Ecke kommt.

    Das ist ist es aber nicht. Denn du kommst der Realität ziemlich nahe und erklärst nebenbei, warum Männer und Frauen seit altersher, immer wieder Kommunikationsschwierigkeiten haben werden.

    Aber heutzutage pervertiert man das Ganze noch, in dem man „Comfort-Zones“ und „Safe-Space“ geradezu herbeischreit und fordert.

  3. Vergiftet ist nur dein letzter Satz, den hättest du gut weglassen können. Denn das Verhalten kleiner Minderheiten war hier ja gerade NICHT Thema. Und auch nicht alles, was mir an EINIGEN Männern NICHT gefällt…

  4. Hab´s gelesen. Will auf Art der Frauen kommunizieren weiterhin. Stimmt schon, was du schreibst. Deshalb rede ich mit Männern über manche Hochsensibeldinge nicht. Mit den praktischen Vorschlägen, die sofort kommen, will ich manchmal nicht umgehen, die laufen mir zu quer, passen gar nicht, überrumpeln – einfach zu flott bei der Hand.
    Gruß von Sonja
    P.S.: Habe mich schon immer darüber gewundert, dass hier viele Männer kommentieren. Aha :-)

  5. Ich habe so meine leisen Zweifel daran, dass Männer bevorzugt auf die eine und Frauen bevorzugt auf die andere Weise kommunizieren, weil sie es qua Genetik nicht anders können.

    Ich vermute eher, dass es immer noch eine bestimmte Erwartungshaltung gibt, was die Art der Kommunikaktion von Frauen und Männern betrifft. Wird diese Erwartungshaltung nicht erfüllt, fällt das unangenehm auf, verwirrt, wird nicht akzeptiert, als etwas Besonderes betrachtet. Die wenigsten können damit umgehen.

    Männer unter sich quatschen mitunter genauso gefühlig, wie es sonst immer Frauen unterstellt wird. Warum sie es weniger mit Frauen tun? Vielleicht, weil sie selbst meinen, den starken Mann geben zu müssen, vielleicht, weil es tatsächlich von vielen Frauen nicht akzeptiert wird. Aber bestimmt nicht, weil sie es nicht könnten.

    Umgekehrt vermute ich dasselbe.

  6. Du vergisst Dich…. ;-)

    Nicht alles kann über einen Kamm geschert werden, nicht alles ist gleich – zumindest was uns als einzelne Individuen angeht.

    Jederman/frau tickt anders. Und genau das ist das Salz in der Suppe.

    Gut, wenn Du mit Männern anders kommunizieren kannst – (D)eine Sache. Garantiert wird es Männer geben, mit denen die Tendenz gegen 0 geht… ;-)

    Bitte wirf mich also nicht in irgendeine Schublade. Danke. :-D

  7. Ausnahmen gibt es immer und überall. Und wer sich in alten Schubladen wohl fühlt….

  8. https://www.youtube.com/watch?v=cgkQXJ3mugY
    dort ab 1:20:00

    eine interessante Unterhaltung zwischen mann und frau.
    hierbei jedoch sind die üblichen „vorbedingungen“ warming up, soziales
    verhalten „will der was von mir“ ist es gefährlich..:) usw
    bereits erfüllt, die beiden Gesprächsteilnehmer sind verheiratet.

    sie kommt sofort auf den Punkt und das gespräch hat ernste Folgen.

    ein feines Beispiel einer gelungenen Kommunikationsstruktur
    die eigentlich jedem-, der/die reden will, zu eigen sein sollte.

    nur kurz als gruss
    aus dem remstal
    i.m.

  9. @Ingo: stimmt, prägnante Kommunikation!