Claudia am 05. April 2023 —

Tagebuchbloggen

Kennt Ihr das Blog „Haltungsturnen“ von  Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach? Das hab‘ ich gestern neu entdeckt. Neu, weil ich es schon vor Jahren mal kannte, dann aber – auch wegen nur seltener Einträge – aus den Augen verlor. Gestern dann schrieb Wolfgang einen kurzen Tweet über sein „Tagebuchbloggen“ und ich schaute wieder mal hin. Tatsächlich: seit dem 23. März bloggt er jeden Tag!

Die Artikel sind unterschiedlich kurz oder länger, je nachdem, was er zu berichten hat. Und offensichtlich bloggt er morgens, denn heut‘  früh um neun Uhr ist der Eintrag „Raus müssen“ bereits da. Er handelt davon, dass er morgens erstmal die Pferde mit Heu versorgt und mit dem Hund raus geht. Da passt das morgendliche Bloggen sicher gut in die Routine: alles getan, jetzt erstmal Kaffee und dann etwas schreiben.

Ich bewundere das und ein wenig bedauere ich, dass ich „Tagebuchbloggen“ nicht schaffe. Mein Leben findet wesentlich vor dem Bildschirm statt, zumindest nimmt das einen großen Teil des Tages in Anspruch. Auch dabei „erlebe“ ich etwas, frage mich aber immer: Ist das interessant genug, um es ins Diary zu schreiben? Meistens nicht, mein aktueller Umgang mit ChatGPT ist da eher die Ausnahme. Weder habe ich Hunde noch Pferde, nicht mal mehr eine Katze, von der ich berichten könnte.

Und ich muss nur selten raus! In den letzten Wochen, die entweder verregnet oder schweinekalt waren, ist das sogar recht extrem geworden. Einkäufe lasse ich mir meist liefern, weil ich mich im Supermarkt nicht auf das aktuell Nötigste beschränken kann, sondern – wenn ich schon mal da bin – gleich „auf Vorrat“ kaufe. Den Rucksack plus ein bis zwei Tüten dann in den 3.Stock zu wuchten, ist mir mittlerweile zu schwer. Naja, es ist auch Faulheit und Bequemlichkeit dabei! :-)

Heute aber MUSS ich raus! Meinen neuen Ausweis abholen, den Wohnungstürschlüssel nachmachen lassen, Bargeld abheben und mein Fahrrad holen, das noch beim Liebsten steht. Bei ihm holte ich mir den Ersatzschlüssel, als der meine abgebrochen war und hab es dann – wegen Kälte – dort im Hof stehen lassen. Morgen werde ich es allerdings brauchen, damit ich mitsamt der großen Tüte Bio-Müll in den Garten starten kann. Es soll ein wärmerer Tag werden, so mit stolzen neun Grad!

Nein, das alles ist wahrlich nicht interessant! :-) Eine Tagebuchbloggerin wird aus mir nicht werden, aber es kann immerhin sein, dass ich wieder ein wenig öfter blogge.

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Diskussion

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3 Kommentare zu „Tagebuchbloggen“.

  1. Nur Mut! :-)

    Im Ernst:
    Wichtig ist für mich beim Tagebuchbloggen, dass es nicht in einen Zwang ausartet. Wenn es täglich nicht klappt, dann vielleicht wöchentlich so wie Carsten (https://alltaeglichesundausgedachtes.com/)?

    Für mich gilt weniger die Frage, ob mein Geschreibsel jemand lesen will (tut kaum jemand), sondern ob es einfach raus möchte.

    Wenn das bei Dir so ist, dass Du nicht den Drang hast, Deinen Alltag mitzuteilen, dann macht das auch nichts.

    Ich lese hier auch so gerne mit! :-)

  2. @Claudia, was Du da aufführst, ist nicht soooo uninteressant. Denn es zeigt dem AUFMERKSAMEN Leser, wie dein Tag im einzelnen strukturiert ist.

    Es gibt auch verschiedene Formen des Tagebuchbloggens: Interessante Einfälle, Zitate, Gedanken ect in einer Art Philosophieheftchen eintragen. Dann das reine Doing festhalten in einer anderen Klade, mit ganz wenigen Stichpunkten.
    Dann Atmosphäriches, Befindlichkeit. Das kostet mehr Zeit, kann man wohl nur ab und an „abliefern“.

  3. @Markus / Flusskiesel: danke für deinen Kommentar, der mich auf dein Blog geführt hat. Ein schönes Beispiel dafür, was „Tagebuchbloggen“ alles bedeuten kann!
    @Gerhard: danke für die Ermunterung! Ja, da ist sicher noch viel möglich, das ich nicht ausprobiert habe.