Claudia am 31. Dezember 2017 —

Zum Jahreswechsel: Was gut war

Auf Twitter läuft derzeit das Hashtag #3guteDingedesJahres. Eher zufällig zu entdecken, denn es „trendet“ nicht. Das Gute ist halt nicht skandalisierbar und vermittelt keine Erregungszustände wie das viel beliebtere Anprangern der Schlechtigkeiten dieser Welt.

Jene, die zum Hashtag twittern, verstehen es durchweg höchst persönlich. Vor allem junge Menschen berichten über Erfolge im Ausbildungs- und Berufsleben, freuen sich über gelungene Schritte aus diversen Abhängigkeiten und Beziehungen, aber auch über neue Liebe, schöne Reisen, neue Freunde. Schlimm fand ich die Tweets von Menschen, die KEINE drei Dinge nennen können, die gut waren. Irgendwas ist doch immer, denke ich mir – und sei es „nur“ ein gutes Essen, ein toller Sonnenuntergang, eine neue Einsicht, ein glücklicher Zufall.

Aufgefallen ist mir, dass ich das Hashtag wie selbstverständlich erstmal politisch verstand: Was war gut in in diesem torbulenten Jahr voller brisanter Entwicklungen? Aber hey, ist das jetzt wirklich MEIN Thema? Andere können das sowieso besser und werden dafür bezahlt. Also schau ich mal – genau wie die Jungen – was 2017 FÜR MICH gut war.

2017

  1. Auch das 12. Jahr mit meinem Liebsten war die reine Freude: Harmonisch, liebevoll, ohne jeglichen Druck, „der Beziehung zu Liebe“ irgendwas zu tun oder zu lassen. Es passt einfach super! (Tipp: nicht zusammen wohnen, sondern nur in fußläufiger Nähe!).
  2. Ähnliches gilt auch für meine beiden „uralten“ Freunde: zwei Ex-Lebensgefährten, die zu Wahlverwandten wurden. 2017 wurde mir klar, was das konkret bedeutet.
  3. Trotz meiner im Grunde immer präkären Selbstständigkeit hatte ich 2017 keine ernsthaften finanziellen Sorgen. Das liegt auch am relativ bescheidenen Lebensstil, ohne Auto, ohne lange teure Urlaube, ohne Faible fürs „Shoppen“. Dabei entbehre ich nichts, sondern leiste mir gefühlt eigentlich alles, was ich mir wünsche. Ist halt nicht viel… gut so!
  4. Der Garten war und ist ein stetiger Quell der Freude, ein Feld für Experimente, fürs Miterleben der Natur – deshalb ist es auch ein „naturnaher Garten“. Nicht immer leicht in einer klassischen Kleingartenanlage, aber es geht! Nachdem ich seit dem Einstieg 2008 der Meinung war, dass so ein Verein eine Webseite braucht, hab‘ ich 2017 endlich Verantwortung übernommen und die Vereinshomepage gestaltet. Macht halt sonst keiner… :-)
  5. Das Gartenthema bekam 2017 auch beruflich einen noch größeren Stellenwert. Ich schreibe Ratgeber rund ums Gärtnern bei VIVANNO und gelegentlich Philosophisches auf Wohnwerken.
  6. Im März war ich mit dem Liebsten in Sizilien: ein günstiger Flug und per Booking.com gefundene preiswerte Unterkünfte in Catania, Enna, Agrigent und Palermo. Es ist wunderbar, dem miesen und lang gezogenen Endwinter in Berlin zu entfliehen – viel schöner, als Sommerurlaub, den ich „wegen Garten“ nicht brauche.
  7. Ganz unverhofft hat mir meine Hausverwaltung eine neue Gastherme eingebaut, anstatt die alte zu reparieren. Wow, wie das jetzt wieder funktioniert!
  8. Hin und weg war ich von der Wertschätzung, die mir Maria Al-Mana mit einem langen Blogpost ausdrückte! Sowas erlebt man im Web und „unbekannterweise“ ja höchst selten. Danke Maria!
  9. Im 18.Jahr (!) des Digital Diarys schaffte ich 67 neue Einträge – nicht wirklich viel, aber ich bin zufrieden! In Zeiten eher kurzlebiger Blogs bin ich froh, nicht etwa Blog-müde zu sein. So vieles verändert sich – das Digital Diary bleibt! :-)
  10. Zu guter Letzt: Ideologisch hat mich im Jahr 2017 vieles irritiert, was heute als „links“ (oder auch „feministisch“) gilt. Gut daran ist, dass ich mittlerweile darüber schreibe /z.B. hier, hier und hier) und nicht aus Angst vor Ausgrenzung über alles schweige, was mich nervt.
    1. Und Ihr? Ich hoffe, auch euch hat 2017 einiges Gute gebracht. Ich danke allen, die hier – gelegentlich oder öfter – mitlesen und insbesondere meinen lieben Stammlesern, die auch mal kommentieren, was in Zeiten der sogenannt „sozialen“ Medien ja nicht mehr so angesagt ist.

      Euch allen einen guten Rutsch und ein gutes neues Jahr 2018!!

      2018

Diskussion

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10 Kommentare zu „Zum Jahreswechsel: Was gut war“.

  1. Ich gehöre eher in die Kategorie der Menschen, die sich still und leise an den schönen Dingen in ihrem Leben erfreuen. Nach dem Motto: zieh nicht die Aufmerksamkeit der Götter auf dich.

    (Ist nicht ganz ernst gemeint.)

    Ich wünsche Dir ein schönes und abwechslungsreiches Jahr 2018 mit viel Freude am Bloggen, Schreiben und Gärtnern!

  2. Ich habe hier 2017 gerne reingelesen, wenn es denn etwas Neues gab. Vielen Dank für die Mühe und alles Gute in 2018!

  3. Wohl einer der Blogs, die ich schon eine gefühlte Ewigkeit, ich glaube so seit Anfang 2002 regelmäßig lese, was in der heutigen Zeit in meinen Augen von gutem Themenmix und gedankenvoller Verarbeitung der aktuellen zeit zeugt. Also gerne weiter so!

  4. Liebe Claudia, ich wünsche dir ein schönes, gesundes und kreatives 2018. Und wenn ich deinen Beitrag lese kommt mir in den Sinn: Glück muss man nicht suchen. Glück hat man. Man muss nur richtig hinschauen.
    Bleib Gesund!!! Shalom, Menachem

  5. Ein gutes neues Jahr. Viel Glück und Gesundheit. Horst

  6. Reich wirkt dein Leben auf mich -wenn mein Eindruck täuscht, dann sag’s mir :-)
    Die Zeit häufiger Veröffentlichungen hat nachgelassen, was ich als Stammleser bedauere, aber was willste machen.

    Dir ein freudvolles 2018.
    Gerhard

  7. Hallo Ihr Lieben! Herzlichen Dank für die guten Wünsche – und dass Ihr Euch hier kommentierend eingefunden habt!
    @Gerhard: hast mich glatt motiviert, gleich wieder was zu bloggen, wenn auch nicht viel Neues, gar „Bedeutendes“ zu berichten gibt. :-)

  8. Liebe Claudia,
    Wirklich? Es gab Leute, die NICHTS Schönes gefunden haben, um darüber zu twittern? Das finde ich wirklich sehr schade!
    Schön zu lesen, dass einige unserer Punkte übereinstimmen: Sommer im Garten verbringen, (meist) harmonische Beziehung und auch finanziell hat es gut geklappt!
    Herzlichen Glückwunsch zu 18 Jahren Blog! Da bin ich noch weeeeit in den Kinderschuhen!
    Viele Grüße,
    Izabella

  9. @Isabella: ja, das hat mich auch betrübt! Danke für deinen Kommentar und ich wünsch dir eine schöne lange Blogzukunft – natürlich auch in Haus und Garten! :-)

  10. Liebe Claudia,

    „unbekannterweise“?! Tja, ich merke immer wieder, wie das Bloggen solche Grenzen aufweichen kann – wenn man offen, freundlich und mit ein wenig Geduld auf andere Menschen eingeht … So fühlt sich unser „unbekannt“ für mich mittlerweile eher „schwesterlich“ an. Und dafür danke ich dir sehr! Ganz klar: Für mich sind solche Annäherungen nur im eigenen Blog möglich, da bin ich zuhause – und die Tür steht offen (sprich: Kommentare erwünscht …)

    Ich wünsche dir ein feines, gesundes, fröhliches und BLÜHENDES neues Jahr!

    Herzlichen Gruß
    Maria