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08:09:00 Leben & Schreiben

Gerade lese ich Stephen King: Vom Leben und vom Schreiben. Wenn der meistgelesene Schriftsteller unserer Zeit seinen Werkzeugkasten vorzeigt, bin ich mehr als neugierig. Ja, auch "profane Kritzler" machen sich Gedanken über die Sprache, sagt er gleich im Vorwort über sich selbst und dieses Buch. Wer King kennt, weiss, dass er darunter leidet, aus der "richtigen, wahren, echten Literatur" ausgeschlossen zu sein. Ein Multimillionär mit weltweiter Fan-Gemeinde - und doch unzufrieden, weil von der Kritik "verkannt".
 
So ganz verstehe ich das nicht. Sich erfolgreich in die Köpfe und Herzen von Millionen Lesern zu schreiben, sollte doch eigentlich reichen. Wozu noch der hoch-literarische Ruhm?
 
Gerade vollende ich die Website einer Autorengruppe: echte (Print-)Literaten, voll im Geschäft. Zu jedem der 13 Mitglieder und ihren Gästen suchte ich mir Daten und Fakten, Bilder und Homepages aus dem Netz zusammen und bekam auf diese Weise einen kleinen Eindruck zeitgenössischer Literatur. (Selber lese ich ja eher "profane Kritzler"). Ohne mich tief genug einzulesen, um über irgend einen der Autoren oder auch nur EIN Buch ein Urteil fällen zu können, erscheint mir das literarische Unternehmen als mühsames und sperriges Beginnen. Alles war schon mal da, die Literaturkritik hat unendlich viele Schubladen entwickelt, so dass es kaum mehr möglich ist, als Schreiber "innovativ" zu sein. Allein die Bemühung darum wird von den Kritikern zwar gefordert, aber gnadenlos als solche erkannt und heruntergemacht, und der gemeine Leser, der sich einfach nur in einen Text versenken und die Welt vergessen will, wird durch "postmoderne Schreibtechniken" frustriert.
 
Könnte ich belletristisch schreiben, würde ich einfach versuchen, mitreissende Geschichten zu erzählen, den Kunst-Anspruch in die Tonne treten und daran arbeiten, die Leser zu faszinieren. Als Leserin bin ich hoffnungslos altmodisch, möchte mich und meine Realität zeitweise verlassen und in eine fremde Welt eintauchen, "fremd", weil sie nicht die meine ist, doch bekannt genug, um mich mit den Charakteren und ihren Leiden zu identifizieren. Schon der Autor, wenn er sich mir als solcher aufdrängt, ist mir meistens zu viel. Für einmal ist es ja ganz lustig, wenn ich z.B. daran erinnert werde, dass ich gerade ein Buch lese, indem der Schreiber über seine Probleme spricht, Personen und Handlungen hinzubekommen. Doch eigentlich sind das SEINE Probleme, ich zahle doch für die hoffentlich erfolgreichen Lösungen!
 
Tja, für die hohe Literatur bin ich wohl verloren - da dienstleiste ich lieber ein bisschen und unterstütze die Ambitionierten und Arrivierten mit meiner eigenen Kunst: der webgerechten Selbstdarstellung.
 
Pa.eng hat mir gestern eine Freude gemacht, indem er einen "Webdiamanten" über mir abwarf - herzlichen Dank!
 
Und Ihr, die Ihr bis hierhin gelesen habt, könntet mal meine Umfrage (seit zwei Tagen oben rechts) beantworten - ich staune echt, wie wenige das tun. Entweder liegt es daran, dass kaum jemand eine Homepage hat oder plant, oder aber die zwei Mausklicks sind schon zuviel verlangt. Das nächste mal formuliere ich die Umfrage so, dass ich das besser herausfinden kann. Zum Beispiel würde es klar, wenn die Frage nach der Homepage nicht VOR dem Klick käme, sondern statt dessen als Antwortmöglichkeit "Ich habe und plane keine Homepage". Dann, ja DANN wüßte ich genau, wievielen ich hier zwei Mausklicks wert bin....
 
Man läuft seinem Unglück halt gerne nach. ;-)


 
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© 1996-2000 Claudia Klinger
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