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08.06.01 Zwischen den Welten

Abschied von Mecklenburg - ein Spaziergang (die Bilder haben eine gewisse Ladezeit, ich wollte sie einfach GROSS haben...)

Durch eine andere Umgebung ändert man sich selber kein Stück, das merke ich jetzt in dieser Zeit des Übergangs besonders deutlich. Noch ein paar Tage das idyllische Mecklenburg, dann wieder Berlin, mitten rein ins Häusermeer, inklusive Lärm und schlechter Luft. Ich freu' mich drauf, doch meine Sinne sind durch das Land sensibel geworden. In Friedrichshain genieße ich jetzt schon den unglaublichen Sauerstoff-Output einer einzigen großen Kastanie, bemerke das wechselnde Kleinklima, das von Straße zu Straße anders ist, staune ein wenig, daß mich derselbe Lärm, den ich vor zwei Jahren so schrecklich fand, jetzt kaum berührt. Und heute sitze ich wieder hier in Gottesgabe, wo es so still ist, daß man sich bei jedem unbekannten Geräusch automatisch fragt: Was war das?
 
Wechsel zwischen Extremen, doch ich bleibe dabei dieselbe. Die mecklenburger Landschaft mit all ihren Schönheiten, die ich im "Spaziergang" einzufangen versuchte, hab' ich in den zwei Jahren hier ungefähr genauso viel, bzw. herzlich wenig in Anpruch genommen, wie zuvor das Berliner Kultur- und Geistesleben, das mir jetzt so verlockend vorkommt. Im Grunde schläft man so vor sich hin, lebt im Alltäglichen, geht den Routinen und Gewohnheiten nach, nimmt kaum mehr wahr, was um einen herum ist. Warum auch, man KÖNNTE das ja jederzeit tun, und meist reicht die Möglichkeit schon aus, Realisierungen sind ja immer etwas aufwendig. Allein in den Zeiten des Übergangs, wo das Eine endet und das Andere beginnt, wird man ein wenig wacher - vielleicht fahren deshalb heute die Menschen so oft in Urlaub? Tourismus als ritualisiertes Erwachen, zwei- oder dreimal im Jahr?
 
Im ORB kommt heut' um 20.45 Uhr eine Reportage über Friedrichshain, meine neue Heimat. Bin gespannt!


 

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+ © 1996-2001 Claudia Klinger
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