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Flusskiesel
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Flusser-Standbild

Väterlicherseits stammen die Flussers aus Rakovník, einer Kleinstadt westlich von Prag. Der Name Flusser, den die üblichen namenkundlichen Nachschlagewerke nicht verzeichnen, bedeutet, wie Vilém Flusser am 16. Mai 1976 an Dr. Joseph Fränkl schreibt, "den Herauszieher von Kieseln aus Flüssen für Glasfabrikation" ("Jude Sein", S.12). Diese Mitteilung läßt uns erneut an Flussers Bodenlosigkeit zweifeln, erscheint doch sein telematisches Projekt geradezu genealogisch vorprogrammiert. Man sieht die aus zerriebenen Kieseln geblasenen Monitore förmlich vor sich, auf denen kiesel=silicium-gefertigte Prozessoren aus linearen Flüssen herausgezogene und zu synthetischen Bildern zusammengesetzte Punktkiesel kalkulieren und komputieren.

Telematik ist offenbar nichts anderes als der ausgeschriebene Flussername.
Und was zeigt uns der Monitor, wenn wir den Marktplatz von Robion aufrufen? Niemand anderen als den Herauszieher von Kieseln aus Flüssen, wie er uns gerade zuzwinkert: "Wenn ich mich dagegen der Sprache ergebe, wenn ich mich von ihr mitreißen lasse - und es kommt mir so leicht, wissen Sie, die Worte strömen nur so aus mir, das merken Sie mir ja an, die Sprache fließt durch mich hindurch -, dann kommt nichts heraus." ("Zwiegespräche", S. 148)

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Reinhold Grether: Die Weltrevolution nach Flusser
präsentiert von Claudia Klinger
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