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Netzgeschichte (Auszug)

Am Anfang der Entwicklung des «Netzes der Netze» stand militärisches Interesse: Der kalte Krieg war im vollen Gange als das amerikanische Verteidigungsministerium die Entwicklung eines militärischen Netzes in Auftrag gab, das 1972 als Arpanet der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Dieses Netz sollte auch dann noch die Kommunikation gewährleisten, wenn wichtige Teile des militärischen Netzverbundes durch gegnerische Angriffe zerstört wären.
 
Schnell stellte sich heraus daß die Technik dieses militärischen Forschungsnetzes sich auch für zivile – zu jener Zeit noch ausschließlich wissenschaftliche – Zwecke hervorragend eignete und zudem eine kostengünstige Alternative zu vielen einzelnen Großrechnern war. Mit Hilfe der US-Regierung wurde das «NSF-Net» geschaffen, benannt nach der «National Science Foundation». Es verband fünf Großrechner über Standleitungen zu einem Backbone, das heute noch zum leistungsfähigsten Rückgrat des Internet gehört und ein Großteil des Datenaufkommens in den USA befördert. Dieser extrem schnelle vhBNS («very highspeed Backbone Network Services») ist zum Zentrum einer netzwerktechnologischen Infrastruktur für das amerikanische Erziehungs- und Bildungswesen geworden.
 
Bald schlossen sich immer mehr Universitäten dem Netz mit ihren eigenen Rechnern an. Es ermöglichte einen nationalen Austausch von Forschungsergebnissen und wurde zur Koordination neuer Projekte sowie zur Aufteilung von sehr rechenintensiven Aufgaben genutzt. Der Idee dieser leistungsstarken Vernetzung folgte eine andere, die ebenso folgenschwer war. Clevere Wissenschaftler weiteten das Forschungsnetz auch auf kleinere Computer aus, die via Modem mit dem universitären Netzwerk verbunden wurden und die man beispielsweise auch zu Hause aufstellen konnte. So wurde der Internet-Dienst Email und die direkte Kommunikation (IRC und Chat) für Forschende, Lehrpersonal und Studenten zur realen Möglichkeit eines schnellen Austausches von Informationen und persönlichen Mitteilungen.
 

- das verständliche Netzlexikon
von Claudia Klinger und
Ralph Segert

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