Ostersamstagmittag klingelte ein Nachbar - schätzungsweise Anfang 20 - wegen einer häuslichen Angelegenheit. Wir wechselten ein paar Worte, er sagte etwas über das regnerische Wetter. "Nicht gerade ein Osterwetter" stimmte ich zu, um nicht stumm wie ein Fisch zu sein. Durch meinen Gesprächspartner ging ein Ruck, er richtete sich zu voller Größe auf und verkündete mit erhobener Stimme: Mit Ostern hab ich nichts am Hut!

Ich auch nicht, so wie Du es meinst, schoß es mir durch den Kopf. Aber was sagst Du zur real existierende Wirklichkeit? Wir mögen lange nichts am Hut haben, aber wir können drei Tage lang nicht einkaufen, außer in den Tankstellen-Shops, wo es extrem teuer ist. Draußen ist es beeindruckend ruhig, weil kaum Autos fahren. Ruhig auch deshalb, weil viele Leute zu Ostern verreisen, auch solche, die "nix am Hut" haben. Und außerdem ist es Frühling, alles hat zu blühen begonnen, die Natuer feiert ihre (Wieder-) Auferstehung und wenn Dich das nicht berühren sollte (was ich nicht glaube), dann bist Du zu bedauern.