Hallo Claudia,

Deinen Text über "Glück und mehr" habe ich mit Interesse gelesen. Mir ist aufgefallen, daß zum eigentlichen Thema relativ wenig "gesagt" ist, vielmehr wird eine Gesamtsicht der Welt in Bezug zum Thema diskutiert.

Der Begriff des Glückes scheint demnach heutzutage von Äußerlichkeiten, von Materiellem oder vom Zustand der Welt im Allgemeinen und im Besonderen abzuhängen.

Mir ist dies etwas zu einseitig, denn die andere Komponennte: das Glück empfindene Individuum wird dabei vernachlässigt.
Informationswelten dem Glücksempfinden gegenüberzustellen halte ich ebenso für etwas einseitig, obwohl ich dem Eindruck zustimmen muß, daß der moderne Mesch seinen seelischen Zustand immer abhängiger davon macht, was für Informationen ihn erreichen (positive, negative, erschreckende, belanglose, etc.)

Ich glaube, daß der Zustand eines Glücksgefühles von einer Art Meta-Info abhängt, die zwischen - über - unterhalb der Kommunikationsebenen sich befindet, quasi mitschwingt und das eigentlich Menschliche ausmacht.

Zuviel Psychoblabla? - Es stellt sich die grundsätzliche Frage, ob Glück erlebbar ist und bleibt und nicht, ob wir es anstreben können durch bestimmte Einsichten, Handlungen, Einstellungen und Meinungen.

Glück empfinden heißt für mich :In jedem Augenblick des Dasein seine Besonderheit und Einmaligkeit erkennen und eine innere Lust dabei spüren. Ob ich dies in einem gesellschaftlich akzeptiertem Status tue oder nicht, bleibt dabei belanglos. Gesellschaftlich akzeptiert zu sein bedeutet nicht unbedingt sicherer Arbeitsplatz oder guter Kontostand, sondern u.U. auch im sozialen Umfeld anerkannt zu werden. Dies alles ist für mein Glücksgefühl unwesentlich, denn ich richte meine Sicht nicht nach der anderer aus.

In unserer Manipulationsgesellschaft wird Glück quasi verordnet, insbesondere durch die Medien. Diese oberflächliche Glücksmanipulation erschöpft sich im Augenblick ihres Entstehens. Anhaltendes Glücksgefühl bedarf der eigenen inneren Erkenntnis und einer gewissen Abgeklärtheit. "Humor ist, wenn man's trotzdem macht" - damit meine ich: sich selbst verwirklichen, so abgedroschen das auch klingen mag. Nicht über den anderen (die andere) hinweg, sondern durch ihn (sie) hindurch.

Dieser Text ist länger geworden, als beabsichtigt, was mir zeigt, dass es trotz der Infoflut lohnend ist, sich internetmäßig mit den Gedanken anderer auseinanderzusetzen. Nicht als Info-Junkie, sondern gelegentlich zur Horizonterweiterung.

Grüßle Enrico