Forum Webkultur



Ein AWARD für Webkultur?

Die Vorschläge:


Rainer Rilling: Auf dem Weg zur Cyberdemokratie?

Gerade weil wir in der Mailinglist ein wenig dazu neigen, dem Design große Bedeutung für "Webkultur" einzuräumen, nehme ich den Vorschlag eines Listenteilnehmers auf, der bemerkt hatte, die Seite von Rainer Rilling hätte des Inhalts wegen einen Award verdient. Sein Artikel "Auf dem Weg zur Cyberdemokratie" setzt sich mit dem komplexen Thema Internet / Cyberspace auseinander und geht dabei auf viele Erwartungen und Befürchtungen ein, die in diesem Zusammenhang gern geäußert werden. Trotz des hohen Niveaus bleibt der Text verständlich zu lesen, ja, ist sogar recht spannend und bietet auch für Leute, die auf das WEB konzentriert sind, Denkanstöße, die so nirgends anders zu lesen sind.
Neben dem herausragenden Inhalt ist auch das Design nicht zu kurz gekommen: ein Frameset trennt die Fußnoten vom Text und die Verlinkung mit Zusatzinformationen ist - so meine ich - vorbildlich. Ein tolles Beispiel, wie ein wichtiges Thema webgerecht präsentiert werden kann!

Claudia Klinger - Missing Link

Kritik aus der Mailinglist:

R. Rillings Site wäre für mich kein Preisträger oder allenfalls mit Abstrichen innerhalb einer eigenen inhaltlichen Sparte. So informativ der Text auch sein mag - ich lasse jedwelche inhaltliche und journalistische Kritik jetzt einmal außen vor - er ist m.E. absolut nicht mediengerecht präsentiert. 74 KB liest niemand am Monitor (auch nicht offline) und kann man auch nicht lesen. Von daher wäre es sehr viel angemessener gewesen, eine Seite zu machen, die in kürzeren Thesen, in Schlagzeilen und mit einem Index das Thema und die Schlussfolgerungen präsentiert und interessierte Leser auf ein zip-file verweist, in dem der komplette Text zu finden ist. Es reicht nicht aus, spannende Sachen über das Internet zu schreiben, die Besonderheiten dieses Mediums aber völlig außer acht zu lassen. Insbesondere das WWW ist kein Medium, in dem ich lange Abhandlungen wie in einem Buch präsentieren kann - und sprachlich sooooo leicht lesbar und zu überfliegen ist der Text nun auch wieder nicht geschrieben. Die Form der Präsentation wird viele, die vielleicht Interesse hätten, abschrecken und dazu führen, die Seite noch nicht mal auszugsweise zur Kenntnis zu nehmen.
So wie ich eine öffentliche Rede kritisiere, wenn sie nur abgelesen wird, ohne Intonation und Lebendigkeit ist, auf einem Manuskript-Text mit komplizierten Schachtel-Sätzen beruht, ebenso würde ich auch diese Website kritisieren. (Die ja auch nicht fürs Web gemacht wurde.)

Gerd Marstedt - Kultur Online

Mag ja sein, daß der Artikel inhaltlich ziemlich interessant ist - "Webmässig" aufbereitet ist er allerdings nicht. Hierzu hat Gerd ja wohl schon alles gesagt... (Wobei ich die Fußnoten-Frame-Lösung gar nicht so dumm finde... Allerdings sollte man die Fußnoten-links auch mit dem entsprechenden target="FrameSeite" aufrufen, damit es auch wirklich Sinn macht).
Weiterhin bezweifle ich, ob es sinnvoll ist, einen reinen Text (bzw. Artikel, Rede etc.) mit einem Web-Award zu prämieren. Schließlich wollen wir ja eine Web-Site auszeichnen und nicht nur einen einzelnen Artikel, so interessant dieser auch sein mag. Rainer Rillings "Cyberdemokratie" wäre wohl eher was für einen reinen Literaturwettbewerb o.ä. zum Thema "Cyberspace".
Anders würde es aussehen, wenn es eine komplette Site geben würde, die Artikel rund um das Thema "Cyberspace" sammeln, web-mässig aufbereiten und veröffentlichen würde. So etwas hätte natürlich dann je nach Qualität evtl. einen Award verdient.

Thorsten Kull - Das Auge - Kultur im Netz



Die Surfboard HomePage

Die Seiten bieten interessante Informationen über die GERINT-Mailingliste, fast alle bis jetzt angekommenen Beiträge mit sehr vielen attraktiven Links, Tips und Tricks, und die "Hot Sites of the Week", die Woche für Woche im DIF vorgestellt wurden. Zum Nachschlagen enthält die Homepage ein umfangreiches Glossar mit Internet-Begriffen.

Huschiar Madjidi (Surfboard)

Ellen's Place

Gleich die Eingangsseite ist von einer einladenden Schlichheit, die neugierig macht. Liebhaber gut gemachter, origineller und nicht zu datenlastiger Grafiken (schaue in die Statuszeile) kämen hier gleich auf ihre Kosten. Klicken wir dann darauf, kommen wir zum Inhaltsverzeichnis, das erst nicht verrät, welchen Reichtum diese Seiten haben. Aber wer sich über das Angebot informieren will, kann sofort ohne weitere Mausbewegungen auf "Overview" klicken und bekommt einen beschreibenden Überblick über das Angebot der Website.

Damit wäre ein erstes Kriterium erfüllt, nämlich die Möglichkeit einer schnelle Orientierung über das Angebot der Seite. Zum anderen das Kriterium eines Menüs, das sich nicht versteckt, sondern auf einen Blick, den Inhalt erreichbar macht.

Steigen wir in das Angebot ein und schauen uns die Seiten zu Marilyn Monroe an. Die Eingangsseite wartet mit einer eigenen Collage und einem kleinen Menü auf: Wir klicken auf den Menüpunkt "Biographie" und bekommen eine zweiseitige Zusammenfassung des Lebens der Monroe, die alle Kriterien guter Textgestaltung unter HTML erfüllt. Die Zeilenbreite ist typographisch angemessen, der Hintergrund ist in einer angenehmen Farbe. Die Autorin versteht es, einen farbigen Hintergrund mit der Schriftart Times zu kombinieren, ohne das die Lesefreundlichkeit der Times auch nur einen Deut einbüßt. Jeder, der sich um Lesbarkeit bemüht und sich nicht mit Schwarz auf Weiß begnügt, weiß, daß Gespür und Erfahrung dazu notwendig sind. Der Lesefluß wird zudem nicht gestört durch Hyperlinks oder übermäßiges fett und kursiv setzen. Zudem sind zur Auflockerung geschickt und nicht zu aufdringlich Zitate eingestreut, die zum Weiterlesen anregen. Der Text selbst ist spannend, die Autorin versteht sich auf die Kunst der knappen unterhaltsamen Zusammenfassung.

Nach der Biographie werden Marilyns Filme mit den wichtigsten Daten aufgelistet, auch hier stört kein überflüssiges Zeugs, sondern überwiegt der Wille zu informieren. Illustriert ist die Seite mit einer erstklassigen eigenen Grafik, die passend zum Thema der Seite ist, indem im Rahmen eines aufgerollten Negativfilms s/w-Fotos aus Filmen der Monroe eingefügt sind.
Danach kommt die Gallery mit Photos ("Images"), die eine hervorragende Qualität haben und auch in größerem Format zu genießen sind. Die Thumbnails sind mit Schatten hinterlegt und mit einem sicheren Gefühl für Proportion und Abstand auf der Seite verteilt.
Zum Schluß dieser liebevollen Ehrung einer tragischen Figur im Filmgeschäft wird eine ausführliche Linksammlung mit kurzen Kommentaren geboten, die zum Weitersurfen geradezu einlädt und auch den groessten Infohunger zu stillen vermag.

Ungechickt finde ich hier nur, daß man von der letzten Seite der Monroe-Hommage nicht wieder zum Menü, sondern zur Eingangsseite kommt, aber das ist kaum der Rede wert angesichts der im Detail stimmingen Präsentation. Zudem bleibt das eine Ausnahme, denn auf den anderen Seiten finden wir immer einen Backbutton, der zur Ästhetik der Homepage paßt.

Allein dieser Teil von Ellen's Place ist ein kleines Meisterwerk des unterhaltenden Informierens. Geist und Auge werden gleichgewichtig bedient. Damit wäre ein weiteres wichtiges Kriterium erfüllt, nämlich gestalterisch geschickt und kompentent zu informieren *und* zu unterhalten und darüber das Web durch schöpferische Kraft zu bereichern. Das ist ein wichtiges Merkmal von Engagement, daß man sich für eine Sache verausgabt und keine Mühe scheut.

Mit den Monroe-Seiten findet die Information aber noch lange kein Ende. Da die Autorin über ihre Seiten künstlerisch-grafisches Können zum Ausdruck bringt, ist es nur konseqünt, die für solche Arbeit notwendigen Ressourcen und Hilfsmittel bekanntzumachen. Und das tut sie wiederrum mit einer kurz-kommentierten Linksammlung, die jeden grafisch Arbeitenden einen kleinen Überblick zu wichtigen Seiten bietet. Somit dient diese Website dem Bedürfnis nach übersichtlich präsentierter Information zu einem speziellen Thema, das keine Suchmaschine bieten kann.

Zuguterletzt möchte ich die Galerien von Ellen' Place erwähnen, die ein Vorbild dafür sind, wie man als Künstler sein Werk präsentieren kann, ohne dem Auge weh zu tun und ohne die gestalterische Stringenz der ganzen Webpräsenz zu verletzen.

Zusammenfassend läßt sich sagen: Diese Seite informiert und unterhält und hält dabei den strengsten Kriterien für künstlerisch orientiertes WebDesign stand. Heißt auch, wer Kunst und Kultur (letzteres im Sinne von Unterhaltung) präsentieren will, sollte gewisse Ausdrucksmittel beherrschen. Das ist ein Punkt, den mir diese Seite nähergebracht hat. Für kommende Gestaltungsarbeiten habe ich einiges gelernt.

Ralph Segert - H O M E - Art, Web Design & Words


Kritik:

Daß die Seite ein wirklich überdurchschnittlich gutes und unaufdringliches, den Text nicht erschlagendes Design aufweist, steht glaube ich außer Frage. ABER: Die inhaltliche Behandlung des Themas "Marilyn Monroe" ist mir denn doch zu seicht. Das Thema Marlily Monroe SCHREIT geradezu danach, nicht so abgehandelt zu werden wie auf diesen Seiten: mit Links, ästhetischen (fast schon ästhetizistischen Filmfotos) und einer Biografie, die extrem andekdotenhaft das Leben des Stars als Kette kleiner Geschichten nacherzählt.

MM steht für "Sex-Symbol", für "Rolle der Frau in der Gesellschaft", für "Zerbrechen an kulturellen Leitbildern, die man/frau trotzdem teilt", für "Stereotypen und Ideologie-Produktion" durch Medien und die Filmwelt und und und. Was könnte man nicht alles Phantastisches aufzeigen an diesem Thema, ohne daß es langweilig wird oder nur für Insider interessant! Man könnte vergleichen: Was hat sich historisch verändert im Vergleich MM - Pamela Anderson? Und und und. Zum Teil hat der STERN (eine Illustrierte!) vor einigen Jahren Fotos der ganz "anderen" MM gebracht und Essays, die eben diese KULTURELLEN Aspekte abhandeln. Für einen Webkultur-Award wäre mir die Site - in der Abteilung MM - inhaltlich zu dünn und zu sehr auf der Ebene der Bewußtseins-Industrie.

Gerd Marstedt - Kultur Online

gegen@anfang! von Sven Stillich

Damit nicht der Eindruck entsteht, ich würde nur die hochdesignten Seiten bevorzugen und inhaltliches Bemühen damit abwerten, möchte ich Sven Stillichs Seite anführen, die einen Webkultur-Award verdient hätte. Sie zeigt nämlich, daß der "normale Laie" mit minimalsten gestalterischen Mitteln etwas Schönes und Übersichtliches schaffen und gleichzeitig ein engagiertes, inhaltlich anspruchsvolles Projekt vorantreiben kann.

Die Kunst einer angemessenen Bewertung besteht eben darin, immer den Zusammenhang, in dem eine Arbeit steht, mit zu berücksichtigen. Seiten, die sich um Literatur und das Schreiben im Web bemühen, haben andere Gewichtungen im Design als Galerien oder Praesentationen von Künstlern oder Stars. Und diese Gewichtungen müssen in die Bewertung mit einfließen. Heißt: Seiten, die Texte präsentieren, sollten weniger an der Qualität von Grafiken und einem eigenwilligen Layout als mehr an der Lesbarkeit der Texte, inhaltliche Tiefe und dem Engagement und verwirklichten Anspruechen der Macher gemessen werden.


PhilNet

Beispiel: Was das PhilNet in privater Initiative für philosophisch Interessierte leistet, ist enorm und anspruchsvoll und hat sozialen Charakter. Hier könnte ich unmöglich einen WEBKULTUR-Award (Webkultur ist hier betont) ablehnen, nur weil die Macher nicht auf grauen Hintergrund verzichten oder weil sie manchmal keine Tabellen einsetzen, um für lesbarere Zeilenbreiten zu sorgen.
Letzteres könnte übrigens als Kritik in eine Begründung für die Auszeichnung einfließen und damit den Machern als Anregung dienen.

Ralph Segert - H O M E - Art, Web Design & Words


MEMOPOLIS - Geisterstadt und Friedhof im Internet

Was Raoul Kaufer und Peter Nowotny von der "Gesellschaft für Untertagebau, Regensburg" hier in ihrem virtuellen Friedhof "MEMOPOLIS" inhaltlich und grafisch bieten, würde m.E. auch international riesige Anerkennung finden. Als ich die Seiten jetzt noch einmal erneut besucht und in aller Ruhe später offline betrachtet habe, erschlossen sich ganz unerwartet ungeheuer viele Feinheiten und neue (vergessene? in der Surf-Hektik übersehene?) grafische Highlights. Memopolis ist wirklich bis ins kleinste Detail mit sehr viel inhaltlichem Engagement und bei allen Grafiken und Hintergründen mit großer ästhetischer Überzeugungskraft gestaltet worden.
Das Angebot für Besucher, in Memopolis Grabkammern zu mieten und dort teils private (passwortgeschützte), teils öffentlich zugängliche Texte, Grafiken etc. für die "Ewigkeit zu deponieren", haben noch nicht so extrem viele in Anspruch genommen. Knapp 50 Memorials sind jetzt belegt. Das Thema "Tod" im Internet aufzugreifen, belegt Mut oder auch Ironie und Distanz gegenüber "Einschaltquoten". Auch der Vortrag von Raoul Kaufer "Diesseits des Todes: computergestuetzte Verewigung und Erinnerung" dokumentiert nicht gerade Populismus bei der Themenwahl und Präsentation. Da sind die Seiten der "Kuh Rosa" mit dem Kuriositaeten-Kabinett zum Thema Tod (Todesanzeigen und "heitere" Grab-Inschriften) vermutlich schon eher geeignet, Besucher anzulocken. Beim Lesen dieser Texte kann man nicht umhin, sich zu amuesieren. "Hier liegt in süßer Ruh, erdrückt von seiner Kuh, Franz Xaver Maier. Daraus sieht man, wie kurios man sterben kann."

Nicht nur die Todesarten sind kurios, sondern auch die Nachrufe, mit denen so manche Alpenländler ihre Grabkreuze zieren. Tatsächlich wird dabei aber - wie die Memopolis-Gestalter es ankündigen -"gleichzeitig auch ein Licht auf unsere (kulturellen) Vorurteile und Tabuvorstellungen geworfen". Mein Urteil: Eine vom Design ungeuer attraktive Site, die aber auch ohne pädagogischen Zeigefinger oder verquaste akademische Schreibweise ein kulturelles und weithin tabuiertes Thema behandelt.

Gerd Marstedt - Kultur Online

Ausstellung im Netz
(leider nur noch bis Ende Januar im Netz, ein ganz großes Leider!)

Ich finde die Bunkerstimung kommt in den ersten Seiten sehr gut zum Ausdruck. Der dunkle Hintergrund die abgedunkelten Farben der Texte und die Kugeln, deren Farbe fast vom Hintergrund überdeckt wird und dadurch die Trostlosigkeit und Finsternis noch betonen, statt dies aufzuhellen, halten den Betrachter gefangen.
Es ist mir schon einwenig unheimlich und ich fühle mich tatsächlich wie in einem Bunker. Und zwar in einem, der einem dunklen Gang gleicht, dessen Ende ich nicht sehe und ich weiß nicht, ob es ein Tunnel ist, an dessem Ende mich wieder das Licht erwartet, oder ob es ein Weg in noch düstere Räume ist. Ich bin ist voll beängstigender Ungewissheit und bedrohlicher Zweifel. Fast wie eine Erlösung finde ich dann den "Eingang" und fühle mich zwar nicht "überlebender", jedoch nicht mehr allein und einsam. Es sind noch andere mit mir gefangen.

Die Ungewissheit wird durch das Fehlen von Navigationsbuttons oder Ähnliches hervorgerufen und das Auspüren der vorhanden Links gleicht dem Tasten in einem dunklen Raum, wenn man einen Ausgang sucht. Die Texte, auf die man wie zufällig trifft, sind wie Gedenktafeln an jene, die hier gelitten haben. Soweit ein wenig die Stimmung, die ich empfunden habe. Das Layout ist durchgängig bis zur survivor.htm. Dann kommt mit den Räumen der Bruch. Dann kommen die "Überlebenden" zu ihrem Recht. zwölf Kuenstler werden mit je einem Werk aus der realen Ausstellung vorgestellt. Für mich ist diese Seite eine gelungene Umsetzung eines Themas mit den Mittel der Webgestaltung, die zum Teil auch die designerischen Kriterien, die man eine "informative" Website unterwirft, ins Gegenteil kehrt und den künstlerischen Freiraum nutzt, sich der "Mängel" zu bedienen. Das Thema "Kunst" im Web ist wirklich sehr vielschichtig und teilweise auch recht trostlos. Hier hat es mich gefreut, daß nicht nur Bilder zeitgenössicher Künstler gescannt, konvertiert und lieblos ins Web gestellt wurden, sondern daß eben mit den vielfältigen Mitteln des HTML ein Gesamtkunstwerk, ein echter Zusammenhang hergestellt wird und der Betrachter eintauchen kann in eine fast reale Ausstellung.

Birgit Pauli Haack - Die Bürgernetz-Homepages


Textmaschinen

Die Idee ist, ganz grob, Texte (Barock, Queneau), die eigentlich die Grenzen des Buches sprengten, im elektronischen Medium wiederaufzubereiten - mit dem Effekt, daß sie dort viel besser funktionieren. Ich will die Seiten nicht über den grünen Klee loben, aber sie exemplifizieren für mich oben ausgeführten Wunsch, etwas zu sehen, das einen Vorteil aus den ureigensten Eigenschaften des Mediums zu ziehen - wie er hier auch schon in Bezug auf lieblose Bildergalerien anklang, wenn ich nicht irre.

Th. L. Nicolai

Supertramp Reisecenter

Eines der besten Beispiele für kommerzielle Sites mit Mehrwert

Diese Site gehört dem Wiener Reisebüro Supertramp und zeigt, daß kommerzielle Webauftritte nicht "Werbung mit anderen Mitteln" sein müssen.

Zum Inhalt: Neben der - selbstverständlichen - Möglichkeit, sich in die verschiendenen Reiseangebote zu vertiefen, und weitere Informationen Online zu bestellen, wird hier eine Menge geboten:

  • Eine frei zugängliche Datenbank nimmt gratis Kleinanzeigen rund ums Reisen auf.
  • Die Online-Ausgabe des Reisemagazins SUPERTRAMP bietet nicht nur einfach eine 1:1 Zweitverwertung von schon mal Gedrucktem, sondern bereitet die Features und Reiseberichte mit vielen interessanten Links rund um die Welt auf.
  • Und schließlich kann man hier auch noch nette Reiseaccessoires erstehen.
Der Nutzen für den reiseinteressierten Besucher dieser Site ist weit größer als ich es bisher bei thematisch ähnlichen Sites gesehen habe.

Die Benutzerführung ist intuitiv, das Interface-Design konsequent und durchgängig. Durch die "Zerschneidung" großer Screens in viele Einzelbilder wurde ein vergleichsweise schneller Bildschirmaufbau bei kurzen Ladezeiten erreicht. Harmonische Farbgebung und technisch weitgehend hervorragende Post-Production im Bildbereich sollten einen guten Eindruck hinterlassen (sofern man eben nicht einen völlig anderen Geschmack hat - aber das ist unvermeidbar).

Insgesamt stimmen die Einheit von Form und Inhalt hier in einem Ausmaß, wie man es nicht allzu oft finden kann. Und bevor Ihr selbst d'raufkommt: Ich war an diesem Projekt maßgeblich beteiligt, trau' mich aber trotzdem zu so viel Lob, weil ich überzeugt bin, daß hier wirklich fast alles gelungen ist, was ich von einer guten Website erwarte. Die entsprechenden Kriterien, die mir besonders wichtig sind, sind im Text fett markiert.

Wolfgang Schimmel - Suxess Wien



Die Seiten von Stefan Münz:
HTML-Dateien selbst erstellen
Hypertext

Die für mich wichtigsten Seiten im Web waren die von Stefan Münz (fuer wen nicht?). Ohne seine Arbeit wäre ich gut aufgeschmissen. Es gibt sicher auch einiges was er hätte besser machen koennen, aber seine Seiten über HTML-usw und ueber Hypertext haben in Deutschland maßgeblich das WWW veraendert. Ich selbst habe mich dabei erwischt, wie ich sein Archiv mehr als einmal downgeloaded habe, trotz bleibener Version. Ich frage mich, wie oft ich mir die Version 6.0 holen werde?

http://www.netzwelt.com/selfhtml/

Seine Arbeit mit Hypertexten befassen sich auch mit den klassisch-gewordenen WindowsHilfe-Seiten, die selbst mit Zauberworten wie "HC31" oder "HCP" ein schwieriges Stück Arbeit sind. Aber nicht nur die Technik läßt sich heraus lesen, sondern vor allem das Prinzip Hypertext. Seine Beiträge laden mich immer ein, eigene Experimente zu wagen, und ich kann mir sicher sein, daß ich nur weiterlesen brauche, um Neues auszuprobieren. Ich muss wohl nicht sagen, dass ich mir auch seine SELFHELP.HLP geholt habe.

http://ourworld.compuserve.com/homepages/muenz/htxt.htm

Man kann den HTML-Kurs nicht von dieser Auseinandersetzung mit Hypertexten trennen, auch wenn sie nicht gleichzeitig im Web standen. Schon in seinem Kurs beschäftigt er sich mit diesen Fragen, denen er in "Hypertext" dann endlich intensiver nachging. Diese Arbeit wird auf jeden Fall in meine weitere WEB-Taetigkeit einfliessen.

Was noch dazu kommt, er antwortet immer auf meine Fragen, trotz sicher unzähliger Mails, weil ich bestimmt nicht der Einzige bin, der ihm mit Fragen kommt.

Das ist für mich ein bedeutendes Stück WebKultur.

Stefan Müller, PhilNet

Stefan Müller hat mir die Worte aus dem Mund genommen: Als ich überlegte, welche Web-Seite ich wirklich Award-würdig finde, kam mir Stefan Münz' Seite zu Hypertext in den Sinn:

1. Inhalt:
    a. Pflicht: klare verständliche Information, folgerichtiger Aufbau....
    b. Kür: Originalität (oder kennt Ihr ähnliche Texte?)

2. Form:
    a. Pflicht: gute Lesbarkeit, kurze Ladezeit, deutliche Navigation....
    b. Kür: nichts Überflüssiges (nur so viel Grafik, wie angenehm),
        harmonische Farbkombination

Außerdem kommt diesen Seiten noch eine Eigenschaft zu, die Stefan Müller ansprach:

Warum orientieren wir uns bei einer WebSite nicht eher an sowas wie "Was löst diese WebSite in mir aus?"
Mein Gefühl: hier paßt alles zusammen!!!

Birgit Bachmann



Und weil wir gerade dabei sind, die Lobeslieder auf Stefan Münz zu singen, will ich mich dem anschließen! SELFHTML war die erste Datei, die ich mir heruntergeladen habe und mit Sicherheit die nützlichste! Deshalb hab' ich vor zwei Monaten mal ein Interview über Hypertext mit Stefan gemacht , vielleicht mag es ja jemand lesen!



Claudia Klinger - Missing Link



...und hier könnte Dein Vorschlag stehen! ____________________________________________________
Diese Seite ist eine Initiative von Claudia Klinger, das Design ist von
der Webkultur-Startseite übernommen, die Ralph Segert gestaltet hat.


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