"The only way to stop smoking permanently" ist
1995 bei Penguin als Taschenbuch erschienen und sollte in jeder besseren
Internet-Buchhandlung zu beziehen sein (ich hab meins z.B. beim Buchversand Missing Link bestellt). Hat zumindest letztes Jahr noch acht Pfund
gekostet und ist ein ziemlicher Wälzer (500 engbedruckte Seiten). Es ist
als Nachfolgewerk zu Easyway konzipiert, d.h. man sollte zuerst Endlich
Nichtraucher
lesen, und richtet sich an "Rückfällige" und an Leute, die
neben Nikotin auch noch von Alkohol, Heroin und anderen Drogen befreit
werden wollen. Nebenbei ist es auch für Carr-"Fans", interessant, da er
seine Philosophie hier sehr episch ausbreitet und man noch mehr
Hintergründe zu Easyway erfährt (z.B. berichtet Carr von seinem Versuch,
testweise wieder mit dem Rauchen anzufangen und süchtig zu werden - was
nicht geklappt hat).
Kern des Buchs ist seine Philosophie, die er in "Endlich Nichtraucher"
schon angedeutet hat und in "Endlich Wunschgewicht" dann nochmal sehr
deutlich beschrieben hat: Der menschliche Körper sei eine "incredible
machine", an der man nicht einfach rumpfuschen solle, vielmehr wisse der
Körper am besten, was gut für ihn ist (kein Nikotin, kein Alkohol, dafür
aber Obst und Gemüse in rauhem Mengen) usw. usw.... Wer wie ich Spaß daran
hat, Carr bei seinen Ausführungen über hunderte von Seiten (mit sehr viel
Wiederholungen) zu folgen, in denen er das Rauchen bzw. Nichtrauchen zum
Dreh- und Angelpunkt der Welt hochstilisiert, wird das Buch spannend
finden, objektiv betrachtet ist es aber recht langatmig.
Interessant ist der Schluß des Buches, in dem er nochmal direkt auf
Alkoholismus eingeht und behauptet, die Anonymen Alkoholiker seien zwar
sehr bemüht, würden das Alkoholproblem aber verschlimmern, anstatt zu
helfen, da sie Alkoholismus als unheilbare Krankheit darstellten.
Schließlich geht er noch auf Heroin ein und behauptet, daß die
Entzugserscheinungen wie bei Nikotin im wesentlichen nur psychologischer
Natur seien und auch der Rauschzustand nur eingebildet sei. So verkürzt,
wie ich das jetzt darstelle, klingt es sehr abstrus, aber Carr schildert
das sehr überzeugend.
Letztendlich ist das Buch aber eher was für echte Fans - und vielleicht für
Raucher, die Easyway zwar überzeugend fanden, aber vor dem Aufhören nochmal
eine extralange "Gehirnwäsche" benötigen...
Und dann gibt es ja auch noch Leute wie mich, die so davon beeindruckt
waren, daß jemand mit einem dünnen Ratgeberbuch sie vom Rauchen abgebracht
hat, daß sie von nun an jedes weitere Buch von diesem Autor kaufen, selbst
wenn er als nächstes das Londoner Telefonbuch rausbringen würde.
Niko
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