Claudia am 31. Juli 2016 —

Was tun gegen Angst, Trauer und Hass?

Versuch einer Antwort:

Gegen die Angst hilft Statistik: es ist immer noch HÖCHST unwahrscheinlich, Opfer eines Terroranschlags oder Amok-Attentats zu werden.

Die Trauer braucht ihre Zeit – bekämpft man sie nicht, sondern nimmt sich gelegentlich Zeit, sie „kommen zu lassen“ und zu spüren, lässt sie auch wieder nach.

Gegen den Hass braucht es zunächst die bewusste Entscheidung: Ich wll nicht hassen! Und es braucht das Verständnis, dass Wut eine Gefühlsalternative ist, um Trauer und das Gefühl der Ohnmacht nicht spüren zu müssen. Lässt man Trauer zu, entzieht man der Wut den Boden, die wiederum die Basis von Hass ist, wenn sie immer wieder „aufgewühlt“ wird – z.B. durch ständiges inneres Wiederholen der Wut-Auslöser.

Hat man sich entschieden, hilft gegen den Hass auch die Befassung mit den Kontexten und Gründen des Geschehens – nicht um zu rechtfertigen (!!!), sondern um ein wenig zu verstehen, was all diese ausgeflippten Täter treibt.

Darüber hinaus hilft Selbstdisziplin: nicht an angstvollen, wütenden, hasserfüllten Gedanken kleben, nicht als „News-Junkie“ die Dosis schlechter Nachrichten noch mutwillig erhöhen. Statt dessen kreativen, Freude machenden Beschäftigungen nachgehen, die andere Gehirnareale ansprechen: Kunst, Garten, Sport, Musik, Handarbeit, Werken, Umgang mit Tieren, die man mag.

Diskussion

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3 Kommentare zu „Was tun gegen Angst, Trauer und Hass?“.

  1. Gute Vorschläge.
    Je mehr Mediengelärm, desto abschalt.
    Der Enkel hüpft zeitlos glücklich herum, das hilft auch. Wenn Gedanken um seine Zukunft aufkommen, auch die erstmal „vertagen“, sonst würden Ängste überhand nehmen.
    Gruß von Sonja

  2. Das Leben ist so schön, vor allem im Sommer und in Berlin.
    Lässt euch doch nicht von schrecklichen Medienmeldungen den Tag vermiesen.
    Sind wir in USA und beim 9/11?

    Die wollen doch nur Ihre Stories verkaufen
    . Diese elendigen Medienhuren.

  3. Wunderschön zusammengefasst. Leider stehen Trauer und Kontext nicht auf dem Speiseplan der Medien. Das System der Aufmerksamkeit braucht unsere Instinkte, damit Auflage und Einschaltquote stimmen. Das schlimme ist, gerade in diesen wirklich aufgeladenen Stimmungslagen ist dies mehr als gefährlich. Stammtischrassismus wird dadurch Tür und Tor geöffnet. Mir wird schlecht, wenn ich die Reaktionen auf Facebook und Co. darauf lese.