Claudia am 25. März 2013 —

Kleine Presse- und Blogschau zur Zypern-„Rettung“

Zu Dokumentationszwecken liste ich hier mal vielerlei Reaktionen auf die Zypern-„Rettung“ auf. Im ersten eigenen Artikel zum Thema „Zypern“ war ich zu schnell mit einer – entsprechend oberflächlichen – Meinungsbildung. Mittlerweile hab‘ ich viel gelesen und sehe die Dinge jetzt anders. Es geht nicht vornehmlich um „russische Oligarchen“ und etwaige Schwarzgelder, alles ist viel komplzierter und es tut mir leid, spontan einem solchen Reflex aufgesessen zu sein.

Jetzt sammle ich also nur, ohne selbst sagen zu können, was man hätte tun oder lassen sollen.

  • „Wie schon zweimal zuvor in ihrer jüngeren Geschichte lassen sich die Deutschen immer tiefer in einen Konflikt mit ihren Nachbarn führen. Ohne Rücksicht auf die Kosten und mit einem Ziel, das einem Angst und Bange werden kann: die deutsche politische Vorherrschaft auf dem Kontinent.“ – J. Augstein / SPIEGEL
  • „Für die Europäische Zentralbank geht es in der Zypern-Krise auch um das eigene Überleben: Der Großteil der Staatsanleihen von Zypern sind bei der EZB als Sicherheiten hinterlegt. Sie machen ein Drittel des Eigenkapitals der EZB aus. Geht Zypern pleite, wankt die EZB.“ Deutsche Wirtschafts Nachrichten;
  • „Für viele Unternehmen wird das eine Tragödie. Wie sollen sie ihre Löhne zahlen?“ fragt Pophaidis, der auch als Berater von Firmen arbeitet. „Etwa 70 Prozent des Geschäftslebens ist hier von den zwei größten Banken abhängig.“ Die gibt es von sofort an in der alten Form nicht mehr.“ C.Schlötzer / Süddeutsche.de
  • „Zum einen stehe der Fall Zypern Modell für den Umgang mit drohenden Bankpleiten in der Zukunft, erklärte Dijsselbloem. Zum anderen sei klar, dass auch andere Euro-Länder mit übergroßem Bankensektor diesen verkleinern müssten. Eine Ankündigung, die für heftige Reaktionen an den Märkten sorgte. So heftig, dass selbst die Euro-Gruppe zurückruderte.“ HANDELSBLATT;
  • „…auch die Europäische Union trägt Schaden. In Erinnerung bleibt ein rüde auftretender deutscher Finanzminister, der mehr die Stimmung in Deutschland als das Wohl der Gemeinschaft im Blick hatte. Und allen Investoren und Sparern in- und außerhalb der Währungsunion haben die Chaos-Politiker eines klar gemacht: Wer sein Geld im Euro-Raum anlegt, geht zusätzlich zu wirtschaftlichen enorme politische Risiken ein. Dieser Vertrauensverlust wird nachwirken, in den Krisenländern und weit über Europa hinaus.“ Markus Sievers / Berliner Zeitung;
  • „Der aus Panik vor einem verfrühten Euro-Crash gezimmerte Deal zwischen Brüssel und Zypern markiert das Ende des klassischen Bank-Wesens, wie man es bisher kannte. Die Troika hat den vollen Zugriff auf jedes einzelne Bank-Konto – und macht im Krisenfall davon knallhart Gebrauch.“ Deutsche MittelstandsNachrichten
  • „Der Fall Zypern zeigt, dass letztlich immer ein Grund gefunden wird, um das austeritätspolitische Konzept der Troika durchzusetzen, sobald Finanzhilfen des ESM und des IWF notwendig werden. Zypern konnte eindeutig nicht, wie zuvor den anderen europäischen Schuldenstaaten, vorgeworfen werden, es habe „über seine Verhältnisse gelebt“. Stattdessen wurde Zyperns „Geschäftsmodell“ für gescheitert erklärt – wohlgemerkt, weil lediglich zwei – allerdings große – Banken in die Pleite geschlittert sind und zwar in erster Linie wegen des von den Euro-Rettern im vergangenen Jahr durchgesetzten Schuldenschnitts für Griechenland. Dieses Geschäftsmodell wird allerdings innerhalb der Euro-Zone beispielsweise auch von Luxemburg verfolgt.“ Eichner’s Blog;
  • „Gar nicht zu denken wagt man an die dauerhaften politischen Schäden, die mit dem von Deutschland angeführten Rigorismus beim Diktat der Gläubigerländer angerichtet worden sind und werden. Ganz zu schweigen von dem menschlichen Leid, das mit den aufgezwungenen Maßnahmen verbunden ist. Das Schlimmste daran ist, dass sich alle Versprechen, nach einiger Zeit werde das Tal der Tränen durchschritten sein und alles wieder besser werden, nicht erfüllen werden, solange die bisherige “Rettungslogik” beibehalten wird, weil sie tiefer und tiefer in die Krise hineinführt. Je klarer das den Betroffenen wird, desto größer wird ihr Zorn auf diejenigen werden, die diese Versprechen gegeben haben, und desto eher werden sie sich vom europäischen Einigungsgedanken abwenden.“ H.Flassbeck / Nachdenkseiten;
  • „… mit Konzepten, die jene treffen, die den Weg ihres Staates in die Krise nicht beeinflussen konnten, kann die EU-Politik als stabilisierender Heilsbringer nicht punkten.
    Bedenklich auch, wie wenig die EU-Politik imstande ist, mit rein politischen Fragen richtig umzugehen. Da wird tatenlos zugesehen, wie sich das EU-Mitglied Ungarn immer weiter von den Prinzipien einer demokratischen Grundordnung entfernt. Da wird die im Kern gemeinschaftliche Aufgabe des Umgangs mit den jährlich Tausenden illegalen Einwanderern und Asylbewerbern, vor allem auch jenen, die von Schleppern aus Nordafrika nach Spanien und Italien gebracht werden (Stichwort: Lampedusa), ganz einfach den betroffenen EU-Mitgliedsstaaten überlassen.“ Capa-kaum
  • „Niemand ist „schuld“ an der Schuldenkrise …, die einfach Ausdruck der systemischen Überproduktionskrise des Spätkapitalismus ist, der nur noch vermittels schuldengenerierter zusätzlicher Nachfrage sein Zombieleben weiterführen kann. Berlin vermochte es aber, aufgrund seiner nun errungenen wirtschaftlichen und politischen Dominanz, die Folgen dieser Schuldenkrise, von der Deutschlands Exportindustrie profitierte, ausnahmslos den Südeuropäern aufzubürden. Tomasz Konicz / Telepolis;
  • „Georgios Vassiliou: Ich bin enttäuscht darüber, wie die EU Zypern behandelt. Ich dachte, wir seien Teil einer großen Familie, aber die Familie geht rau mit uns um. Sie glauben wohl, sie können es mit uns machen, weil wir ein kleines Land sind. Uns wird vorgeschrieben, dass unsere Schulden nicht höher als 100 Prozent der Wirtschaftsleistung sein dürfen. Anderen EU-Ländern wird viel mehr erlaubt, bis zu 180 Prozent.“ Interview / DIE ZEIT
  • „Aus der Währungsunion ist ein Schreckensregime geworden. Und zwar nicht nur für die Zocker auf Zypern. Wer auch immer als nächstes “gerettet” werden muss, sollte sich auf das Schlimmste gefasst machen. Wenn Europa ein “Geschäftsmodell” wäre, so würden die Kunden nun in Scharen davonlaufen. Aber der bizarre Vergleich aus der Wirtschaft hinkt – sowohl für Brüssel wie auch für Nikosia. Denn Zypern ist nicht etwa wegen seines Bankensektors in die Krise geraten – sondern wegen der verfehlten Griechenland-”Rettung”. Schäubles Schuldenschnitt hat Zyperns Banken ruiniert.“ Lost in EUrope

Diesem Blog per E-Mail folgen…

Diskussion

Kommentare abonnieren (RSS)
8 Kommentare zu „Kleine Presse- und Blogschau zur Zypern-„Rettung““.

  1. Nachdem selbst die Politiker, als Sprachrohr wohl unendlich vieler und gescheiter Fachgremien, scheinbar keine wirkliche Lösung zu finden scheinen, @Claudia, wäre es fast ein Wunder, hättest du sie gefunden :)
    Es scheint schier unmöglich zu sein, alle Interessen überhaupt zu erfassen, viel weniger, sie zu ordnen. Und wenn – nach welchen Kriterien?

    Wie siehst du das, @Claudia:
    Sind wir nun durch die Informationsflut aus dem Internet mündiger geworden?

    Ich meine „NEIN“, sogar ganz im Gegenteil. Es wird immer schwiergier, sich aus den vielen, vielen Informationen einen Standpunkt zusammenzusuchen, der dann auch noch in dem Wissen aufgebaut wird, dass er jede nächste Sekunde wieder in sich zumsammen fallen kann.

    Das ist keine Kritik, an dem immer noch grandiosen Internet. Aber die richtigen Instrumente zum sortieren fehlen uns noch. Und Google reader war ein gutes Sammelsystem, um sich im gleichen Interessenkreis ein wenig Sicherheit zu geben. Die auch oftmals gerne dann entstehen durfte, wenn es keine gleiche und ursprüngliche Ausgangsbasis gab.

    Goehte, in seinem „Faust“, klingt mir da fast versöhnlich:
    „Da steh ich nun, ich armer Tor, und bin so klug, als wie zuvor“

    Ich habe oft den Eindruck, das ich dümmer da stehe, als je zuvor.

  2. @Menachem: danke für deine Eindrücke zum Info-Overflow!

    Dennoch fühle ich mich dank der Zugänglichkeit verschiedenster Quellen und Sichtweisen per Internet besser informiert. Es ist ja DIE WAHRHEIT, dass es unzählige Interessen und keine einfache Lösung gibt – also wächst auch mein Verständnis für das „Durchwursteln“ der Politiker. Liest man nur wenige Mainstream-Medien, sitzt man schnell deren Bewertungen auf – wie etwa dem Russen-Bashing oder der Rede vom „gescheiterten Geschäftsmodell“. Das alles erweist sich dann doch als äußerst verkürzend bzw. auch mal als falsch, wenn man dann vielerlei Sichtweisen mitbekommt.

    Ich bin immer erstaunt und manchmal regelrecht abgestoßen vom „Geschimpfe“ vieler Kritiker, die reden und schreiben, als hätten sie die Weisheit mit Löffeln gefressen und könnten alles locker besser machen. Wenn man da genau hinsieht, kann man oft feststellen, dass sie oft sehr partikulare Interessen vertreten – oder sich einfach keine Gedanken machen über das Leid, das ihre „einfachen Lösungen“ über viele Menschen bringen würde.

    „Aber die richtigen Instrumente zum sortieren fehlen uns noch.“

    Google-Reader ist zum Glück durch Alternativen gut ersetzbar. In „akuten“ Situationen wie Zypern-Rettung nutze ich auch gern Twitter und lese per Hashtag #zypern.

  3. Im Zuge des Zypern-Debakels wird Deutschland schon wieder Hegemoniestreben vorgeworfen. Berlin steht am Pranger, weil es auf Reformen besteht. Als ich heute die Presse mal wieder gelesen habe, frage ich mich wirklich, wie blöd denn der deutsche Steuerzahler ist, dass er sich das bieten lässt.

  4. Wo nun (fast) alle auf Frau Merkel eindreschen, als würde sie insgeheim beabsichtigen, bei Gelegenheit der sogenannten ‚Eurokrise‘ den Rest Europas zu einem großdeutschen Protektorat zu erklären, möchte ich auf ein paar Details hinweisen, die dazu gar nicht passen.

    Zu allererst ist Frau Merkel die Bundeskanzlerin Deutschlands und hat einen Amtseid darauf abgelegt, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden – nicht vom zypriotischen oder sonst einem Volk dieses Globus oder irgendeiner übergeordneten Gemeinschaft eines noch zu bildenden Staatsvolkes Europas.

    Dann ist sie nach meinem Wissensstand die treibende Kraft hinter den einzigen (wenn auch noch sehr zaghaften) gesetzgeberischen Versuchen der letzten Jahre (gemeint sind z.B. die Begrenzung von Bonuszahlungen) , den mit heruntergelassenen Jalousien dahin rasenden De-Regulierungs-Zug abzubremsen, auf den fast alle anderen Regierungen gesprungen sind, als käme die Welt nur in ihm voran.

    Endlich hat sie mit der nun wahrscheinlich gewordenen Weise der ‚Zypern-Rettung‘ auf eine, wie ich finde, dezente, jedoch eindeutige Art der gesamten (Finanz-)Welt gezeigt, woraus einer der unersetzbaren Pfeiler ihres (der Finanzwirtschaft) Geschäftsmodells besteht – nämlich aus der Gesetzgebung der Staaten.

    Und die reicht bis zum letzten Cent jedes einzelnen Kontos jeder einzelnen Bank! Geld gibt es nur dort, wo es geregelte Beziehungen zwischen seinen Besitzern gibt, und wer diese Regeln bestimmt, der bestimmt damit auch über das Geld. Für Schulden gilt das doppelt, da sie nur Geld sind, wo sie eingetrieben werden können, was wiederum nur die Gesetze garantieren.

    Seltsamerweise heulen über die Untaten der Frau Merkel nun auch Leute auf, die doch an sich aufhorchen müßten und laut Beifall spenden sollten, denn erstmals seit Jahren wurde hier auf das Primat der Politik vor der Ökonomie zwar nicht laut gepocht, aber doch zumindest hingewiesen, und zwar nicht im Feuilleton oder am antikapitalistischen Stammtisch, sondern an der berühmten ‚höchsten Stelle‘, also da, wo die Gesetze gemacht werden.

    Und ohne Gesetze gibt es kein Geld, keinen Gewinn und keinen Schatz. Die Gesetze aber macht die Gesetzgeberin, sei es in der Form eines auf demokratischem Wege aufgestellten Parlamentes, sei es in der einer muskelbepackten Tyrannei. Jeder Mensch, der einen Groschen besitzen, verdienen oder vermehren will, muß diese Gesetze beachten und in sein Handeln, i.e. seine Geschäfte einbeziehen. Diese Binsenweisheit ist den Leuten offenbar abhanden gekommen, weil natürlich die Gelder (resp. ihre Verwalter) versuchen, Einfluß zu nehmen auf Gesetzgebung und Rechtsprechung, so daß es oft scheint, als würden die Gesetze von denen geschrieben, die nach ihrer Maßgabe große Reichtümer anhäufen konnten.

    Das – und vor allem seine Auswüchse wie etwa Lobbyismus oder Bestechlichkeit – zu beklagen, gehört heute zum Repertoire jeder Talkrunde, doch wird die Klage selten zu Ende gedacht, nämlich bis dorthin, wo zugegeben werden muß, daß wer das eine tut, die Gesetze zu beugen oder sie zu hintergehen, ihre Entstehung zu torpedieren oder ihr Zustandekommen zu schmieren, damit stets auch das andere tut: nämlich anzuerkennen, daß sie die Spielregen sind, nach denen zu spielen ist. Erst der, welcher Gesetze ebenso wenig beachtet wie Moral, Verantwortung oder Mitleid, der stellte sich damit über die Gesetze. Und das ist etwas, was Geld (resp. seine Besitzer) aus Angst, vom losgelassenen Mob vernichtet/beklaut zu werden, immer vermeiden wird.

    Besitz macht ja nicht auf geheimnisvolle Weise bis zur Blutrünstigkeit staatstragend, konservativ und autoritär, sondern es braucht den Leviathan, um zu existieren, so wie die Menschen die Luft brauchen. Kein Geldbesitzer hat aus eigener Machtvollkommenheit auch nur die geringste Chance, seinen Besitz auf Dauer zu erhalten oder zu vermehren, sondern braucht dazu den Kuckuckskleber und die Erbsenzähler, Polizei und Militär, Wissenschaft und Kirche. Im Schatz lebt der Makel seines allerersten Ursprungs, des Raubes, für immer fort.

    Im Falle Zyperns nun haben Regierungen aller Welt deutlich gezeigt, daß sie sehr wohl wissen, daß noch der letzte Heller auf den Konten der entferntesten Bank vielleicht vor den Armen und den Mittellosen, den Entrechteten und den Geknechteten dieser Welt, aber auf keinen Fall vor dem Staat und seiner Gesetzgebung sicher ist.

    Frau Merkel (die, wie ich annehme, eine treibende Kraft in der ganzen Sache ist) hat damit zum Ausdruck bringen lassen, daß der Staat sehr wohl an die Grundpfeiler des Besitzes rühren kann, wenn es denn sein muß, und daß sie durchaus willens ist, das gegebenenfalls zügig in die Wege zu leiten.

    Ich finde, dafür gebührt ihr Anerkennung, denn als eine der wenigen unter all den schlipstragenden Pfeifen mit ihrem geliehenen ‚tin-man‘ Charisma, die dir diese Welt so verleiden können, hat sie den Mut angedeutet, dem Geld auch einmal die Luft rauslassen zu wollen (i.e. die Hand des Staates auf es zu legen), hielte sie das für notwendig. Und das gefällt mir.

    Sogar Hugo Chávez wäre vermutlich beeindruckt, hätte er das noch erlebt! ;-)

  5. Klar, deutlich und super Kommentar, @Susanne. Danke.

  6. Danke Susanne, ganz großartiger Kommentar! Diese ungewöhnlich klare Sicht der Dinge sollte mehr Aufmerksamkeit bekommen!

    Beim Lesen der vielfältigen Kritik an Merkel, an der „Rettungspolitik“ und all den fundamentalen Kritiken an der EU etc. ist mir auch schon öfter aufgefallen, dass es sich zu einem guten Teil um Kritiker handelt, die selbst zu den Nutznießern des bisherigen Finanz-Casinos gehören. Die also zuvorderst an Erhalt und Mehrung ihrer angelegten (bzw. „arbeitenden“) Gelder denken und bedauerlich wenig an den Erhalt eines lebbaren Gemeinwesens. (Nicht grundlos sind einschlägige Web-Medien, auf denen besonders laut gewettert wird, ja oft voll von Investment-Tipps und Börsennachrichten, Kauf-Gold-Anzeigen und ähnlichem.)

    Dennoch ist es natürlich für manche eine ungerechte Härte, wenn eine gesetzeskonform angelegte Geldsumme, die man für „sicher“ hielt, auf einmal zur Bankenrettung heran gezogen wird. Risiko-Abwägungen waren ja bisher Sache von Investoren in Aktien und Anleihen, nicht von jenen, die einfach Geld auf einem Konto ablegten. Andrerseits kann man wiederum sagen: Wer in einem Niedrigzins-Umfeld bei Banken Zinsen >4% kassierte, musste eigentlich wissen, dass dieser Zinsgewinn nur mittels riskaner Spekulationen zustande kommen konnte – wozu auch die seit Jahren leider üblich gewordene Spekulation auf Rettung durch den Steuerzahler gehört.

    Letztere ist jetzt wohl etwas eingedämmt.

  7. Bei alledem ist es hoch erfreulich, wie „zivilisiert“ der erste offene Bankentag in Zypern abgelaufen ist.

    Nicht auszudenken, wenn wirklich dieser große Sturm auf das Bargeld losgegangen wäre.

    Respekt an die zyprische Bevölkerung, die wohl trotz ihrer Ängste und Sorgen einen klaren Kopf behalten haben.

  8. […] Unter einer kleinen Presse-Schau mit Reaktionen auf die Zypern-”Rettung”, die ich in meinem Blog zusammen gestellt hatte, argumentiert nun eine Leserin mal in die andere Richtung: Haben sich nicht viele gewünscht, dass das PRIMAT DER POLITIK in dem ganzen Finanz-Casino mal wieder deutlicher würde? Und ist es nicht genau das, was hier mittels des Haircut an den Zypern-Konten der gesamten Finanzwelt ins Bewusstsein gehoben wurde? (der ganze Text hier). […]