Claudia am 25. Juli 2010 —

Zum Loveparade-Desaster: Der Mensch in der Masse

1,4 Millionen Menschen und ein Platz, der höchstens 500.000 fasst. Ein Tunnel als einziger Zugang, damit sich niemand anderswo ein Bier kauft. Ergebnis: 19 Tote, fast 350 Verletzte, eine Mega-Katastrophe, die das halbe Ruhrgebiet lahm legt. Gleichwohl musste weiter gefeiert werden bis in die Nacht: eine Stadt mit nicht mal 500.000 Einwohnern kann solche Massen nicht von jetzt auf gleich los werden. „The Art of Love“ wurde zum Desaster, zum Aus für die Loveparade, deren einstiger „Spirit“ sich sowieso lange schon verabschiedet hatte.

Berlin wollte das Massenspektakel nicht mehr, doch das Ruhrgebiet hat die Marke nicht sterben lassen und der „untoten“ Parade neues Leben eingehaucht. Stephan Schröder (Ruhrbarone) schreibt:

Mein Zorn gilt den Bürokraten in Duisburg. Seit dem Chaos in Dortmund war klar, dass die Loveparade im Ruhrgebiet anders ist als die Szenenummer in Berlin. Aber geblendet von Zahlen und schönen Bildern, hielten ausgerechnet die Bürokraten aufgepeitscht von Public Relation Hoffnungen an der Technobespaßung fest. Dabei war schon Berlin die Fratze hinter den Beats für jeden, der es wissen wollte, zu sehen. Drogenfressen, Livepornodrehs im Tiergarten, Hecken knietief in Pisse und Schlamm dazu tonnenweise Müll…..
…Der Zombie der Loveparade ist unter den Händen der Pottbürokraten heute zu dem geworden was er ist. Eine blutige Bestie, bislang nur am Leben gehalten aus Gier nach Geld und Ruhm.

Schröder konzentriert sich auf die (wichtige!) Frage nach den Verantwortlichen, ich frage mich schon lange: Woher kommt dieser Drang zu immer mehr und immer größeren Massenveranstaltungen? Warum sind so viele Menschen wild darauf, sich in ein unübersichtliches Gedränge zu begeben, stundelang in Mengen oder Schlangen auf Zugänge zu warten und Absperrungen ansonsten öffentlicher Orte aus kommerziellen Gründen hinzunehmen?

Die Loveparade ist ja keine singuläre Erscheinung: CSD, Karneval der Kulturen, Fußball-Fanmeilen, Silvester am Brandenburger Tor – man protzt mit Hunderttausenden und freut sich, wenn die Million „geknackt“ wird. Dabei sehe ich im Fernsehen weit mehr von einem solchen Event als jeder, der sich leibhaftig in die Menge wirft.

Und auch im etwas kleineren Maßstab zeigt sich der Drang zum Bad in der Menge: Viele gehen nie ins Museum außer in der „langen Nacht“, wenn sich die Massen durch die Hallen schieben. Die Schlangen vor aktuellen Kunstausstellungen erfordern stundenlange Wartezeiten und sind schon selber Teil der Veranstaltung. Auch wer nicht nur schauen, sondern sich bewegen will, tut das immer lieber gleichzeitig mit zigtausend anderen: Viertel-, Halb-, und Ganz-Marathon-Läufe, Radtouren als Breitensport-Event und Sternfahrt. Für Autos braucht es kein Eventmanagement, die stauen sich Tag für Tag auf den Autobahnen und viele meinen, zur Fahrt in die Ferien gehöre das Stau-Erlebnis ganz klar dazu.

Sehnsucht nach Gemeinschaft

Wir leben ein immer individuelleres Leben, in dem es immer schwieriger wird, auch nur den einen Menschen zu finden, der so richtig passt. Im Beruf dominieren Konkurrenzkamf, Selbstdarstellungszwang und Mobbing, Familien sind „Patchwork“, Eltern kämpfen für das bestmögliche Weiterkommen der eigenen Kinder, der Rest der Welt ist egal. Probleme und Engpässe soll der Staat lösen, man schimpft auf „die da oben“, auf die Reichen, die Banker, die Bürokraten oder wer immer gerade der Buhmann ist. Überforderte Alleinerziehende beklagen ihren sozialen Abstieg, machen aber nur seltenst Anstalten, ihre Problematik durch Zusammentun mit anderen in ähnlicher Situation zu verbessern. Bloß nicht zu verbindlich ran an den Mitmenschen – man könnte sich ja verstricken, sich Ärger einhandeln, ein Stück der anonymen Großstadtfreiheit verlieren.

All das und noch viel mehr hat aber eben auch eine Rückseite, ein zweites Gesicht: je vereinzelter man lebt, desto mehr wächst unbewusst der Wunsch, diese Vereinzelung abzuwerfen und ins Gegenteil einzutauchen. Massen-Events nutzen diese Befindlichkeit und verschaffen das unverbindliche Gemeinschaftserlebnis, nach dem die mutwillig einsame Seele dürstet. Endlich kein ICH mehr, nur noch das große WIR: tanzend und feiernd im Techno-Gewummer, laufend und schwitzend im Volks-Marathon, jubelnd auf der Fan-Meile – und manchmal eben auch sterbend im Tunnel von Duisburg.

Diskussion

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24 Kommentare zu „Zum Loveparade-Desaster: Der Mensch in der Masse“.

  1. Du hast es auf den Punkt gebracht.

  2. Ich denke: genau das ist es. Und es kommt noch dazu: das sind fremdorganisierte Zugehörigkeitsevents (die ich in weit kleinerem Maßstab auch mag, deswegen kann ich das gut nachfühlen. Auch ich fühle mich in der Masse eines Handwerkermarktes, als Beispiel, sehr wohl…) die man sich „mieten“ kann.

    Dieses Gruppengefühl in weit kleinerem Maßstab selber zu organisieren, in dem man ein für ein paar Tage homogenes Gruppensituation mit Freunden in einer Berghütte gönnt, Familien mal ausserhalb von Geburtstagen und Beerdigungen zusammen bringt oder virtuelle Computergemeinschaften mal in den anfassbaren Raum eines Zeltplatzes lockt oder ähnliches, bedarf Arbeit, Risikobereitschaft und Durchhaltevermögen.

    Dann lieber in einfach und groß und kaufbar und schnell wieder vergessbar in Massenevents, denken sich viele.

    Man will ja bei „Nähe“ keine Nachhaltigkeit riskieren.

  3. Tiefsinnig, anspruchsvoll, intellektuell, Claudia-mässig! Aber werden wir so den Menschen mit anderen Bedürfnissen gerecht? Müssten uns nicht Loveparade-Teilnehmer mit Schreibfreude die guten Gründe schildern, warum man um jeden Preis dabei sein will obwohl es für die Leser hier nur nach schwer verständlichem Masochismus aussieht?

    Was ich als völlig unakzeptable Fahrlässigkeit ansehe, ist der Fakt, dass die Veranstalter nicht einfach nur ein bisschen fährlässig waren sondern die Verantwortung als unverständliches Fremdwort wahrgenommen haben. Da muss man von straffähiger Einnahmegier sprechen, welche nicht ohne Strafverfahren und Haftungsklagen sowie Schadensforderungen vorübergehen wird.

    Klar, wenn vor Afrikas Küsten eine Fähre wegen Wetter UND Überladung sinkt, sind es die dummen N… und genauso dumm stufen wir die Verantwortlichen in Asien und Lateinamerika ein – die gebildeten Deutschen allemal unterlegen sind – wenn durch (was?) … Gier, Korruption, Dummheit, die vorhandene Regulierung, die klaren Zahlenvorgaben etc. missachtet werden.

    Bei einem Faktor drei, 1’500’000 zu 500’000 auf dem Festgelände, werden hoffentlich nicht „nur“ die Veranstalter vor Gericht landen sondern würde es mich nicht wundern, wenn auch auf der Politikebene Köpfe rollen müssten. Und aus meiner Sicht ist dies absolut gerechtfertigt.

    Die Kritik am Event, die Frage zur Ursache dieses tragischen Unglücks, muss sich meiner Meinung nach mit den steuer- und kontrollierbaren Kriterien befassen, mit dem Versagen auf allen Verantwortungsebenen der Veranstalter-Hierarchie.

    Die Kritik an der Teilnahme an Massenveranstaltungen ist sehr gut dargestellt und gibt einen philosophischen Impuls zum vergleichenden Nachdenken. Doch seit den Kämpfen der Gladiatoren im Colesseum zu Rom, wissen wir dass Masse ab und zu ihr spezielles Seelenfutter benötigt um ihren Alltag besser bewältigen zu können. Frust und Provokationsenergie, Darstellungstrieb und sich die Seele auskotzen, ist durchaus im Interesse von bloggenden Normalos, damit der Konfrontationspegel im Alltag nicht ständig zunimmt.

    Der Aufschrei der Blogger sollte sich jedoch auf eine Bestrafung der Verantwortlichen ausrichten.

  4. Massenevents ziehen mich garnicht an – selbst wenn etwa ein interessanter Künstler ausgestellt wird, dann verzichte ich meist lieber auf das Geschiebe, das Anstehen und den meist verstellten Blick aufs Kunstwerk.
    Am Freitag sind wir zum Openair „Henrik Schwarz meets Stuttgarter Kammerorchester“ gefahren – das Ganze fand in einem nicht zu großen Auditorium statt (bzw fand (ätz) nicht statt wegen Regens !!) – der Platz gefiel mir sehr in seiner Beschaulichkeit – anders und unschöner wäre es für mich gewesen auf einem großen Festivalgelände.

    Aber zurück zu Deiner Argumentation, Claudia: Es kann gut sein, daß in der heutigen Zeit Sinnverlorenheit und daher Einsamkeit dazu führt, sich in Massen zu stürzen…der Begriff „Community“, der mir jetzt gerade einfällt, sagt ja sehr schön und treffend, daß man Teil einer Bewegung, Teil einer Gruppe oder Ausrichtung sein möchte. Vor 35 Jahren hätte man sich dagegen wohl geweigert, zu einer „Community“ gezählt zu werden.

    Gruß
    Gerhard

  5. Gemeinschaft ohne Freiraum und ohne Ausweichmöglichkeit ergibt Wurst. Hier war körperlich zu sehen, was sonst nur emotional wirkt.

    Dieses „Wir“, von dem weiter die Rede ist, das ein immer individuelleres Leben lebt, in dem es immer schwieriger wird, auch nur den einen Menschen zu finden, der so richtig passt, dem Konkurrenzkampf, Selbstdarstellungszwang und Mobbing zu dominieren scheinen, das für das bestmögliche Weiterkommen der eigenen Kinder kämpft und dem der Rest der Welt egal ist, das an einen Staat glaubt, der Probleme und Engpässe lösen könnte und das schimpft auf “die da oben”, auf die Reichen, die Banker, die Bürokraten oder sonstwen, dieses „Wir“ das scheint mir IN der Wurst zu stecken und hat mit UNS hier draussen, nichts zu tun. ;)

  6. > Dabei sehe ich im Fernsehen weit mehr
    > von einem solchen Event als jeder,
    > der sich leibhaftig in die Menge wirft.

    Das ist wohl so. Andererseits sind diese Ereignisse oft dermaßen irrelevant („nur spielen“), dass das Zuschauen kaum Befriedigung verschafft. Neulich erzählte mir ein Fußballfan, dass er sich alleine kaum ein Spiel ansähe – zusammen mit Freunden und einem Kasten Bier erst mache es richtig Spaß. (Zum Glück hat er das auch.) Was hätte ich davon, eine Party am Bildschirm zu sehen, statt hinzugehen? Hat die Love Parade am Monitor mehr Unterhaltungswert als für einen 10-Minuten-Bericht? Das der ständige Medienkonsum allmählich Lust darauf macht, mal wieder selbst etwas zu erleben, wie du das unter „Sehnsucht nach Gemeinschaft“ beschreibst, kann gut sein.

    Ich neige nicht dazu, Massenveranstaltungen zu besuchen, schon in meiner Jugend habe ich einen Bogen darum gemacht. (Ausnahme manchmal: Demos.) Vorstellen kann ich mir trotzdem, dass es viele vergnügt. Sich in der Masse gehen lassen z.B. – und es ist o.k., man wird aufgefangen, kann sich von der Stimmung mittragen lassen. Das ist vielleicht wirklich toll, wenn man es mag. Dem Fernsehzuschauer bleibt nichts davon. Der ist der Gaffer, dem man früher zurief, er soll runterkommen und sich einreihen … Auf der sicheren Seite – aber ohne Spaß.

    Kurzum: Ich sehe mehr Gründe für den Besuch der Großevents, als nur den Versuch, der Vereinzelung zu entfliehen – zumal es sie schon früher gab.

    Eine Freundin wollte mich dieser Tage zur Antaris-Fete überreden (antaris-project.de). Erfolglos – aber sie selbst war (auch hinterher) begeistert.

    Spannend finde ich diesen Satz:

    > Wir leben ein immer individuelleres Leben,
    > in dem es immer schwieriger wird,
    > auch nur den einen Menschen zu finden,
    > der so richtig passt.

    Weil – damit kommt man nicht durchs Leben. Mit Menschen klarkommen, die nicht so richtig passen, muss man auch. Nicht nur so, dass man es erträgt, auch so, dass man etwas davon hat, sich mitfreuend, mitleidend, sich sorgend, sich anregen lassend usw. Mit Menschen, die so richtig passen, kann man gut gemeinsam erleben – aber was? Dafür braucht man dann doch noch andere.

    In der Masse findet man sie nicht. Gerade da ist man wieder anonym, hat die Stimmung ohne die individuelle Begegnung. Masse heißt, unter Leuten zu sein – mit einer großen Hintertür. Nicht ganz so ein Abstand zum echten Leben wie am Bildschirm, aber genug. Jedenfalls meistens. Nur bei dieser Ruhr Love Parade leider nicht.

    Übrigens bin ich mir nicht sicher, ob das individuelle Leben, wenn es immer gleich ist, nur eben jeder in seinem Zimmer, wirklich so individuell ist. Der von dir empfohlene Cartoon businesspundit.com/modern-life/ ist ja erweiterbar – auf den Querschnitt eines Hauses, indem alle so sitzen, auf den Plan einer Stadt voll solcher Häuser, auf einen Globus voller solcher Städte …

    Und, @Uwe, der Mensch, der „für das bestmögliche Weiterkommen der eigenen Kinder kämpft und dem der Rest der Welt egal ist“ handelt immer noch in dieser Welt, setzt sich mit echten anderen Menschen auseinander und muss, egal, was man von seiner Sache hält, für diese Sache persönlich einstehen. Er muss zu Ämtern und in die Schule gehen, Anteil nehmen und dabei sein. Das geht deutlich über das Gutmeinen in Blog oder Forum hinaus – als körperliche Erfahrung oder Erfahrung der Lebendigkeit. Sie nerven mich durchaus, diese Eltern (ich habe viel mit ihnen zu tun), aber ich treffe sie als Menschen, nicht bloß als Text (was mir lieber wäre). – Deine Formulierung „Wurst“, finde ich übrigens prima. Wenn sie auch im Zusammenhang mit den Leichen im Tunnel ein wenig nach Splatterfilm klingt. ;-)

  7. Ich habe in meinem Leben immer schon Massenveranstaltungen als sehr unangenehm empfunden und höchstens dann ein Gemeinschaftsgefühl gespürt, wenn ich mich mit Freunden dort aufhielt. Ansonsten ist es doch ein Irrtum zu glauben, man sei durch bloße Anwesenheit in einer solchen Masse automatisch auch zugehörig, im Gegenteil, es tritt doch eher der Effekt ein, in der Anonymität der Masse zu vereinsamen. Ich kann auch kaum nachempfinden, dass Menschen wild darauf sein sollen, sich freiwillig in so ein Gedränge wie Warteschlangen, überfüllte Busse oder verstopfte Autobahnen zu stürzen. Ich jedenfalls tue es nicht freiwillig, sondern nur weil ich mich gezwungen sehe. Ich werde ungeduldig und aggressiv, wenn es nicht voran geht.

    Gerade komme ich aus dem Urlaub aus Dänemark zurück. Wir nutzten die Vogelfluglinie. Die Landschaft in Dänemark ist für mich immer wieder ideal zum Entspannen, da man nur wenigen Menschen begegnet, die Natur rückt in den Fokus und lässt den Blick in die Ferne schweifen. Da ich meine beiden halbwüchsigen Jungs dabei hatte, musste ich aber auch mal was unternehmen, und so haben wir an einem Tag die Hauptstadt Kopenhagen besucht.

    Die Autobahn nach Puttgarden war voll, die Fähre war proppevoll, und Kopenhagen war noch proppevoller. Und das alles bei Temperaturen um die 30° C. Ich habe mich unter so vielen Menschen nicht wohl gefühlt, aber bei meinem älteren Sohn sah das schon anders aus. Der lechzt danach, unter Menschen zu sein und genießt ganz offensichtlich das Bad in der Menge („Endlich mal was los“). Ich kann mir aber vorstellen, dass er sich insgeheim wünschte, lieber seine Kumpels als seine Mutter und seinen Bruder dabei zu haben. Die Sehnsucht nach Gemeinschaft ist als Urbedürfnis da, kann aber in Wirklichkeit durch Massenveranstaltungen nicht gestillt werden. Hier sind also ganz andere Ansätze gefragt.

    Vor Jahren bin ich einmal zusammen mit meinen beiden Kindern auf so einer Massenveranstaltung beinahe eingeschlossen worden. Es war der Marathon in Hamburg, bei dem mein Mann mitlief. Ich wollte Richtung Ziel, aber es war plötzlich kein Durchkommen mehr. Auch hinter mir war der Weg durch Menschenmassen versperrt, zur Seite war alles abgezäunt. Meine Söhne hatte ich vor mir im Buggy, einen sitzend, den anderen dahinter auf einem Kiddyboard stehend. Ich bekam plötzlich klaustrophobische Panik und benutzte den Buggy als Rammbock, um mir den Weg zurück zu bahnen. Ich habe einigen Menschen richtig weh getan und bin ihnen nicht nur auf die Füße getreten. Vielleicht war die Situation noch nicht so dramatisch, aber der Fluchtreflex setzte in mir diese Kräfte frei. Gottseidank ist meinen Kindern dabei nichts passiert, aber dass ich sie dabei hatte, war mit ein Grund, warum ich da so schnell wie möglich heraus musste. Im Nachhinein war ich auch sehr erschrocken darüber, wie schnell es ging, von der Masse eingeschlossen zu werden. Ich hatte das nicht einmal bemerkt. Aber ich habe daraus gelernt.

    Umso schrecklicher stelle ich es mir vor, mit lauter wildfremden Menschen auf Leben und Tod eingequetscht zu werden. Wenn sich in solcher Not Solidarität unter den Betroffenen formt, kann man von Glück reden für die, die es überleben. Das Geschrei nach den Verantwortlichen finde ich kontraproduktiv, denn es ändert nichts mehr am Geschehen, unterstellt, dass die Verantwortlichen geschlampt und sich ihrer Verantwortung nicht bewusst waren und blendet die Eigenverantwortung der Menschen, die sich in das Gemenge aufgrund ihrer eigenen Entscheidung begeben haben, aus. Wann lernen wir endlich, dieses Mit-dem-Finger-auf-die-Verantwortlichen-zeigen zu lassen und übernehmen die vorrangige Verantwortung, die wir haben, nämlich die für uns selbst? Wollen wir wirklich als Menschheit weiter bestehen, ist es an der Zeit, zu realisieren, dass wir alle unseren Teil zu tragen haben und nicht nur einige wenige. Die Bequemlichkeit, immer nur „die Verantwortlichen“ für alles gerade stehen zu lassen, muss aufhören, sie ist nicht mehr zeitgemäß, behindert uns Individuen in unserer Entwicklung und überfordert die wenigen, deren Aufgabe es ist, die Geschicke in sinnvolle Bahnen zu lenken.

  8. Ich danke Euch für Eure Resonanzen – und dass hier (wie eigenlich immer) so „besonnen“ gepostet wird.

    @Cräcker: Diese Veränderungen sind gewiss keine bewussten Entscheidungen, sondern Ausdruck des „Klimawandels“ in der Gesellschaft. Dass das „selbst organisieren“ zugunsten großer Events so in den Hintergrund tritt (machen die Jungen eigentlich noch selber Partys?), ist ein seltsamer Fakt, über dessen Beweggründe ich gerne mehr wissen würde.

    @Gerhard: Vor 35 Jahren gab es jede Menge Gemeinschaftsprojekte: gemeinsam leben und arbeiten, aufs Land ziehen, Haus-WGs, Kommunen gründen, Betriebe im Besitz der Belegschaft und vieles mehr.

    @Uwe: dein Posting verstehe ich nicht ganz. „Hier war körperlich zu sehen, was sonst nur emotional wirkt.“ Was meinst du damit?

    @Kirsten: hab Dank für deinen ausführlichen Bericht! Und ich kann verstehen, dass man in „klaustrophobischer Panik“ keine Rücksicht mehr nimmt, sondern nur noch fliehen bzw. überleben will. Das war es ja wohl auch, was die Raver auf die Treppen und quasi „die Wände hoch“ trieb.
    Ansonsten möchte ich dir widersprechen: normalerweise bin ich sehr dafür, dass ein jeder die „Schuld“ zunächst bei sich selber sucht – die Besucher dieser Loveparade hatten aber keine Chance, durch persönliches Verhalten das Unglück zu vermeiden. Wenn im Gedränge erstmal alle Haut an Haut stehen, ist Schluss mit individueller Vernunft: da bewegt sich nicht mehr ein Einzelwesen, sondern man wird gedrückt und gedrängt und gequetscht von der Masse und kann nur noch zusehen, dass man „oben“ bleibt, um nicht zertrampelt zu werden!

    Die Veranstalter haben die Besucher regelrecht in eine Falle gelockt! Wo gibt es denn das sonst, dass ein öffentliches Gelände komplett eingezäunt und nur EIN AUSGANG/Eingang gelassen wird, wenn man nicht weiß, wie viele kommen? Soviel ich weiß, sind Fluchtwege normalerweise Vorschrift. Zudem hat man den Zustrom ganz plötzlich stoppen wollen, so dass die Menge nicht mehr vorwärts kam, sondern die Leute zurück sollten, was aber wegen der Nachdrängenden nicht möglich war. Das ist es jedenfalls, was ich aus vielen Berichten entnehme – und WENN es so war, dann liegt die Verantwortung wirklich eindeutig bei denen, die dieses irre „Konzept“ durchgewunken haben – und dass sie nun zur Verantwortung gezogen werden, finde ich richtig!

    @Relax-Senf: andernorts hab ich eine Lanze für Lust, Rausch und Sex gebrochen, da es nun wieder Leute gibt, die das Geschehen allen Ernstes als „Strafe Gottes“ ansehen!
    *Warum sollte GOTT etwas gegen Berauschung, Sex und Trance haben? Von diesen Erregungszuständen würden Raver vermutlich berichten, wenn man sie fragt, was sie auf solche Events lockt. Und wär ich heute 20, wäre ich den zeit-typischen großen Events der Selbstvergessenheit vermutlich nicht ganz abgeneigt.

  9. Noch ein bisschen Historie, weil Gerhard die Zeit „vor 35 Jahren“ ansprach. WOODSTOCK war ein Festival mit 200.000 auf einer recht unorganisierten Wiese – die Hippie-Bewegung feierte sich selbst und alle Welt bedauerte, nicht dabei gewesen zu sein. Liebe, Drogen, Sex, Musik – und alles total friedlich. Dann aber kam ALTAMONT, ein an sich wohl organisierter Rolling-Stones-Auftritt – und es gab Tote. Auf einmal war Schluss mit lustig, „Ende der Unschuld“.

  10. @Claudia
    In Duisburg war körperlich zu sehen, wie Gemeinschaft ohne Freiraum und ohne Ausweichmöglichkeit wirken kann, nämlich schädlich bis tödlich. Mir kommt vor, als sei zu enge Gemeinschaft mit zu wenig Freiraum und zu wenig Ausweichmöglichkeit garnicht so selten, zwar nicht auf körperlicher Ebene aber mental (Gruppendruck) und ich finde, sie wirkt emotional ebenso schädlich bis tödlich, nur nicht so offensichtlich.

  11. @Uwe: Danke!!! Und davon ausgehend könnte man spekulieren: weil Gemeinschaft mit zuviel Anspruch/Erwartung überfrachtet ist und so zur Einengung der Freiräume der jeweils „Vergemeinschafteten“ führt, wird Gemeinschaft in kleinen Gruppen immer weniger gelebt/riskiert.

  12. Ein guter umfangreicher Artikel, der ebenfalls den Trend zu immer größeren Massen thematisiert:

    Tod und Spektakel

  13. @Claudia: Ich möchte nur klar stellen, dass ich meine Ausführung über die Eigenverantwortlichkeit des Einzelnen eher allgemein gemeint hatte und keineswegs bezogen auf die dramatische Situation, als es schon längst zu spät war. Klar haben die Verantwortlichen die Verantwortung, und es scheint so, dass da vieles schief gelaufen ist bei dem Sicherheitskonzept. Anscheinend war ich nicht so gut informiert wie du, offensichtlich wurde die Sicherheit auch glatt dem Kommerz und drohendem Imageverlust untergeordnet. Doch ich bleibe bei dem einen Punkt: Jeder, der dort war, hat die Entscheidung, sich in das Gedränge zu begeben, selbst getroffen. Damit will ich nicht sagen, dass die Verletzten und Toten selbst Schuld seien, so habe ich es nicht gemeint, bitte nicht missverstehen! Aber für mich geht es nicht um Schuld, sondern um das Abwägen der Konsequenzen, die jeder vorzuhnehmen hat, wenn er sich für IRGENDWAS entscheidet. Das gilt selbstverständlich auch für diejenigen, die sich dafür entschieden haben, trotz der Sicherheitsmängel das Event stattfinden zu lassen. Sie tragen jetzt schwer mit den Konsequenzen ihrer Fehlentscheidung.

  14. Auch ich bitte darum, wie Kirsten, nicht beim Reflex der Anprangerung der offensichtlich unglaublich laschen „(Un-)Sicherheitsdispositive“ stehen zu bleiben. Ich finde denn auch gerade diese Gedanken in Deinem Artikel klasse, in denen Gemeinschaftsgefühle nachgefragt werden, wie wir sie wieder, ja, wie wir sie immer gebrauchen und auch nutzen sollten. Als wirlich bewusste Miteinanders in Arbeit und Freizeit, schlicht in der Organisation des Lebens, wobei Uwes Gefühl für Freiheit in keiner Weise tangiert würde.

    Ich habe den Eindruck, dass Gemeinschaft von jungen Menschen heute gar nicht mehr verstanden wird (weil es kaum mehr zu erleben ist???). Man hat Event und Community und war dabei, wie man danach auf einem Party-Portal per Schnappschuss beweisen kann. DAS ist heute offensichtlich eine Art Gemeinschaftsgefühl…
    Wir sind arm dran, finde ich, wenn wir in diesen Kategorien funktionieren.

  15. Ich schließe mich auch dem Gedanken von @Kirsten an, das es sehr wohl auch immer zu überlegen gilt, ob man sich persönlich in Gefahr begibt und dies auch vor Antritt eines Events einen Gedanken wert sein mag. Allerdings, auch ich gebe hin und wieder gerne Verantwortung ab.

    Nur habe ich von alledem keine Ahnung. Großveranstaltungen sind mir aus biologischen Gründen verwehrt, da ich an extremer Platzangst leide. Daher kann ich auch letztlich nicht beurteilen, was in Massen vorgeht und wie sie einen zu ergreifen in der Lage sind. Zu „Give peace a chance“ würde ich genauso Yippie rufen, wie auch auf der Love Parade zu Drum&Bass zapplen, und „Wollt ihr den totalen Krieg“ – ich weiß nicht, was ich da rufen würde. NEIN, hoffe ich. Und weil ich davor Angst habe, das ich in der Masse aufgrund der emotionalen Wirkung evtl. nicht mehr selbst Herr meiner Entscheidungen sein könnte, darum meide ich sie.

    Der, der aber damit kein Problem hat, warum sollte er sich nicht in der Masse wohl fühlen? Ein Phänomen, wie relax-senf schon schreibt, sehr alt ist und doch scheinbar nicht ganz vom Menschsein zu lösen ist.

    Wer meschugge ist, ist das nicht eine Frage des Standorts? Die auf der Love Parade sagen, die, die alleine zu Hause sitzen und nicht das Bad in Menge genießen wollen, die haben einen soziales Defizit. Und umgekehrt.

    Nur, sollte es dann wirklich so sein, das Großveranstaltungen in irgendeiner Weise soziale Verarmungen in irgendeiner Weise kompensieren, was noch zu diskutieren wäre, dann nützen keinem der Parteien Rundumschläge, sondern im Versuch eines gegenseitigen Verstehens, die Dinge zu ändern.

    Wenn irgendetwas in unserer Gesellschaft nicht rund läuft, und wir meinen, dies zu erkennen, dann sollten wir des Helfens bemüht sein. Du, liebe @Claudia, gibt`s mit deinen Brunnen und Aufrufen für abgebrannte Wohnungen oft ein Vorbild dafür ab. Und wenn wir das auch nicht immer wirtschaftlich so von dir übernehmen können, so doch zumindest mental, und ohne, das wir dabei jeden morgen als Mutter Theresa aus dem Bett steigen müssen.

  16. Gerade, weil Thinkabout den Begriff „Community“ wieder ins Spiel bringt, fühle ich mich veranlasst, nochmal meine Aussage „Vor 35 Jahren hätte man sich dagegen wohl geweigert, zu einer “Community” gezählt zu werden“, die @Claudia zu einer Stellungsnahme veranlasste, anzuschneiden. Der Begriff als solcher ist mir ein Dorn im Auge, beinhaltet er doch m.E. nicht „genügend Wärme“, sondern beschreibt das Zusammensein fast technisch, gerade auch wegen dem engl. Terminus. Daß es damals vor 40 Jahren Woodstock gab und daß man sich als eine Bewegung verstand, ist unbestritten.

  17. Hier die Geschichte einer jungen Frau, die mitten drin grade so überlebt hat:

    http://juliasloveparade.blog.de/2010/07/25/verstehe-9037707/

    Ich weiß wirklich nicht, an welcher Stelle sie sich hätte durch anderes Verhalten retten können. Außer natürlich am Anfang, beim Entschluss, überhaupt hinzugehen.

    WENN man aber der Meinung ist, dass ein verantwortliches Verhalten der Teilnehmer nur so aussehen kann, dass sie solche Massenveranstaltungen wegen möglicher Gefahren GAR NICHT aufsuchen, dann muss man doch logischerweise auch dafür sein, sie zu verbieten. Denn es kann ja immer was passieren…

    Bei der Loveparade ist 20 Jahre nichts passiert – wie sollten junge Menschen auf die Idee kommen, da nun nicht hinzugehen wegen möglicher Massenpaniken?

    Ein Stoppen plus lebensgefährlicher Verdichtung der Menschenströme wegen des von Ordnern/Polizei erzwungenen Umkehren-Müssens der Spitze ist gänzlich außerhalb des Einflusses Einzelner. Da gehts wirklich um kundige Planung vorab und sinnvolles Agieren der Ordner WÄHREND des Geschehens – die Eingeklemmten können da gar nichts mehr tun.

  18. An sich juckt es mich zu gewissen Aspekten im Artikel eine Sicht aus anderer Perspektive darzustellen, weil mir der glänzende Artikel zu sehr die Lebenserfahrung und Weisheit von nicht mehr ganz Jungen wiedergibt. Leider kann ich es nicht sofort erledigen.

    Dagegen will ich klar Einspruch erheben gegen Kritik am Besucherverhalten und der hypothetischen Frage, ob solche Anlässe verboten gehören. Bei jedem Formel 1 Rennen kann es zu Unfällen mit x Toden kommen und bei jedem Bundesligaspiel kann es – bei Ausbruch einer Panik – zu y Toden kommen. Renn- und Fussballveranstaltungen sind durch einen schmerzhaften Lernprozess gegangen, um das menschenmögliche Vorzukehren, dass es unter „alten“ Erfahrungswerten nicht mehr „sofort“ zu Toden kommen kann. Eine Unversehrtheitsgarantie für Besucher gibt es aber nicht.

    In Duisburg ist es wegen unglaublicher Ignoranz und Schlamperei zu diesen absolut vermeidbaren Toden gekommen. Da war keine unvorhersehbare Naturkatastrophe im Spiel sondern gröbste Fahrlässigkeit und Dummheit.

    Der Ticketverkauf übers Internet würde zu jeder Minute erlauben den Verkauf einzustellen, wenn die höchstvertretbare Masse erreicht ist. Bereits der Zugang gehört weiträumig organisiert und kontrolliert. Dies sind zwei Massnahmen, für die man nicht Sicherheitsexperte sein muss, um Ziel und Wirkung zu verstehen.

    Selbst mit diesen Massnahmen, ist es eine hirnrissige Idee, wenn man selbst „nur“ 500’000 Besucher durch eine einzige Zugangs- und Ausgangs-Stelle abwickeln will.

    Man muss sich vorstellen können, dass sich z. B. durch Blitzschlag ein Feuer immer schlagartig ausbreiten kann, was bei zusammengepferchten Massen – egal ob Loveparade, Fussball, Ökumene oder was auch immer – zu einer kurzfristig unkontrollierbaren Panikreaktion führen kann. Das Risiko von Toden und Verletzten ist daher immer gegeben und die Verhinderung – bzw. Minimierung – muss durch Massnahmen herbeigeführt werden und nicht durch eine willkürliche theoretische Begrenzung der Besucherzahlen. Die zugelassene Besucherzahl hängt von vielen Kriterien ab und kann – wenn die Voraussetzunge geben sind – auch Millionen ergeben.

  19. @Dirk: danke für deinen schönen, besinnlich-ausführlichen Kommentar zu Massenerlebnissen im allgemeinen. Leider konnte ich den jetzt erst frei schalten, da er aus unerfindlichen Gründen im SPAM-Ordner gelandet war.

    Ja klar, am TV ist es nicht dasselbe wie beim Hingehen! Aber ein bisschen „Dabeisein Light“ vermittelt es doch: z.B. schalte ich an Silvester durchaus die Party am Brandenburger Tor zu, so ganz kurz rund um 12. Bin aber absolut froh, nicht draußen in der Masse in der Kälte zu stehen…

    Deine Worte zum oft gar nicht so individuellen Leben werfen die Frage auf, was „unser Leben“ ist. Inwieweit es aus physischer Bewegung besteht und inwieweit es im Kopf statt findet: in unterschiedlichen Vorstellungswelten.
    Das aber ist einen eigenen Diary-Artikel wert – danke für die Inspiration!

  20. Der Mensch in der Masse ist tot. Die Masse im Menschen aber lebt. Der Mensch, das autonome, entscheidende Subjekt, gefordert von noch jedem die Moderne affirmierenden Gedankengebäude aus früheren Tagen, wehmütiger Gegenstand noch jedes sich in Geschichte verankernden Farb-Klang-Raum-Gebildes, wird zur Illusion – und damit entleibt. Dazu bedarf es keiner anderen Leiber. Jeder Leib in der Masse erledigt diese Arbeit brav und für sich.

    Der Mensch in der Masse ist ein Unding. Er hat keine Kraft gegen die Masse, er hält ihr nicht stand. Die Masse erdrückt ihn, also muß er Masse werden. Nur wenn er in Masse aufgeht, geht er nicht ein.

    Der Mensch muß unterschiedslos werden, weil Masse keine Unterschiede duldet. Das Verschiedene beruhigt sich nicht aneinander, es reibt sich, bis es sich emsig allseits gleich geschliffen hat. Im reibungslosen Takt nur geht Gemeinsamkeit, niemals ohne Takt. Dem hält keine Brücke stand. Ohne Tritt Marsch war einmal. Kraft gewinnt der Marsch nur im Tritt. Dem Tritt des Tanzes, der Masse macht. Zum Ultra-Bass, der in alles dringt. Zum Abtanz im Megaevent, der alles übertrifft.

    Dort ist dann Freiheit, die alles löst. Die von allem löst. Vom Müssen wie vom Können wie vom Wollen. Frei sein, high sein, dabei sein.

    Der Mensch in der Masse kehrt zurück an seinen Ausgangspunkt. Das Individuum erweist sich als Konstrukt einer untergegangenen Zeit der schönen Gedanken. Freier Wille – ein Delta-T von abgreifbaren Parametern. Freie Entscheidung – ein normalverteiltes Residuum interdependenter Kausalketten. Freie Menschen – die letzten Gäste an Bord eines scheiternden Luxusliners.

    Ein nicht(?) ganz ernst gemeinter Text?

  21. Ah, @Susanne, klasse, wie du die Masse sprachlich vorführst in der Masse der Phrasen und der Anspielungen auf all das überflüssig allen Bekannte, bis hin zur Auflösung im Filmbild. Ja, das kann ich allein zu Hause haben, ganz ohne lebendiges Fleisch mit Bildern und Rhythmen im Kopf, die einbinden bis sich die Frage aufdrängt, ob man ohne sie überhaupt wäre. „Die Masse im Menschen“ fasst das alles zusammen. Wow. (Natürlich legt allzu mitreißende Inszenierung die Frage nahe, ob sie denn trifft – und selbst die stellst du gleich selbst unten dran – da bleibt, außer ‚prima!‘ nichts mehr zu kommentieren – Ich tu’s des Techniktests wegen ;-) )

  22. Schließe mich an: wieder mal ein wunderbarer Susanne-Text! Tröstet die Form also über den Inhalt? Ein Stück weit ja, Leben im Ästhetischen ist möglich – allerdings nur im Geiste. Wo der Körper bleibt, ist ein ungelöstes Problem…

    @Dirk: WordPress ist mir manchmal ein Rätsel… kein Problem mit diesem Kommentar!

  23. Wo der Körper bleibt, in diesem Zusammenhang, ist schon klar: im Tanz. (Dein Artikel endet auch damit.)

  24. […] Ganz aktuell zum Loveparade-Desaster macht sich Claudia Klinger Gedanken zum Thema „der Mensch in der Masse“. […]