Claudia am 25. März 2009 —

Krisen-News

Aus meiner morgendlichen Rundschau zur Lage hier ein paar bemerkenswerte Fundstücke:

  • Beerdigte Köhler gerade die Soziale Marktwirtschaft? Vordergründig kritisiert Thomas Strobl im FAZ-Blog „Chaos as usual“ nur die Berliner Rede des Bundespräsidenten, doch geht es im Artikel und im ausführlichen Kommentargespräch um die Kernfrage: Ist eine Wirtschaft ohne Wachstum möglich?
  • Tent Cities: Die neuen Slums der USA. „Überall in den USA entstehen Tent Cities, Elendsquartiere wie wir sie sonst nur aus den ärmsten Ländern der Welt kennen.“ (Wenn ich das sehe, denke ich, es wird Zeit, ein Bett in die Gartenlaube zu stellen.)
  • US-Kleinstadt setzt auf eigene Währung – nämlich in Ithaka im Staate New York. Es ist ein auf Stundenlohn (10 Dollar) basierendes Tauschgeld. Der Staat erhebt auf dieses Zweitgeld Steuern, profitiert also mit.

Diesem Blog per E-Mail folgen…

Diskussion

Kommentare abonnieren (RSS)
6 Kommentare zu „Krisen-News“.

  1. Aufgelesen 135…

    ● Bürgernah und teuer: 115 – hier werden Sie abgezockt
    ● Kommunisten fressen kleine Kinder
    ● US-Kleinstadt setzt auf eigene Währung
    ● Greenpeace protestiert mit Bombenattrappe
    ● Menschliche Notdurft als Einnahmequelle
    ● Im selben Boo…

  2. ich glaube das problem ist einfach, dass keiner weiss wie es weitergeht. jeder hat zwar eine meinung dazu und die politiker müssen halt irgendwie etwas schlaues sagen, so auch der köhler.

  3. Vor allem zweiteres finde ich schokierend. Die US-Staaten, als so starkes Land, sollten sowas zu vermeiden wissen, aber scheinbar nicht.. wo führt das noch hin!?

  4. … spielst im grossen Orchester mit, ergibt sich die wichtigste und schoenste Musik. Doch dieses Konzert ist am Verstummen und manche einzelne Toene sind traurig geworden. Es sei denn, dass vorne ein beinahe unverbesserlicher Optimist, bzw. Dirigent ist, der den Instrumenten wieder neuen Schwung verleiht und das Orchester zur neuen Musik bringt. „Yes we can“, sollt nicht in Vergessenheit geraten. Yes, we can die Krise meistern. Yes we can positiv denken und zusammen mit allen anderen nach neuen Wegen suchen.

    In unserer Lokalzeitung lese ich, wie der Bernina-Naehmaschinenhersteller die Herausforderung annahm und sein Unternehmen trotz der Krise mit einem neuen Computer in die Zukunft fuehrt. Eine andere Firma hat sich auch wieder auf den gruenen Zweig gebracht. Ich denke, dass die derzeitige Krise eine Chance zum Umdenken ist. Nicht nur bei den grossen Fuehrern unserer Gesellschaft, nein, im Kleinen faengt es an. Beispielsweise fiel mir auf, wie die Amerikaner innerhalb kuerzester Zeit in ihrem Denken umschwenken. So fahren dort bedeutend mehr Hybridautos als auf europaeischen Strassen. Dies, obwohl die Leute wissen, dass wirtschaftlich nichts herauszuholen ist, da fuer jeden Hybrid heute noch mehr als fuer ein Auto mit herkoemmlichem Antrieb bezahlt werden muss.

    Ich hatte dort drueben einen kleinen Job, fuehrte in einem Delikatessengeschaeft die Kaeseabteilung. Als letzten Oktober die Umsaetze drastisch zurueckgingen, schnitt ich neue Packungsgroessen, die sich um die fuenf Dollar bewegten. Damit schwenkte der Umsatz, trotz Krisenerscheinungen mit Gewinn wieder nach oben. Es war denn auch gerade die richtige die Zeit, neue Produkte zu finden. Nachdem jedes amerikanische Auto einen Kaffeebecherbehaelter hat, zielte ich darauf und entwickelte einen Kaese-Cocktail. Nichts anderes, als verschiedene Kaesesorten in Weurfel geschnitten, und mit einigen Doerrfruechten in durchsichtige Kaffeebecher zu packen. So kann der Autofahrer waehrend des langweiligen Fahrens ueber weite Strecken immer wieder mal zu einem Kaesstueck greifen. Anfaenglich verkaufte sich dieser Cocktail nicht besonders. Als ich den Preis erhoehte, lief die Sache ploetzlich an. Zusammen mit weiteren diversizierenden Produkten, konnte ich in Krisenzeiten mit bestehenden Produkten ein weiteres Bein aufbauen. Ja, die Krise fuehlte ich in diesem kleinen Bereich auch. Aber sie war fuer mich eine Herausforderung. Und machte Spass!!!!

  5. Danke, Mohnblume! Wie schön, dass jemand auch mal von erfolgreichen Anpassungsleistungen und innovativen Neuerungen inmitten der Krise aus eigenem Erleben berichten kann!
    Deine Erfahrung mit den neuen Verpackungsgrößen öffnet interessanterweise einen anderen Blick auf die soeben in der EU abgeschafften Vorgaben für Verpackungsgrößen. Natürlich wird hierzulande ausschließlich über die bösen „Mogelpackungen“ geschimpft, die nun möglich seien, weil Preise schlechter verglichen werden können. Dass es aber für die Unternehmen auch schlicht überlebenswichtig sein könnte, so etwas machen zu dürfen, sieht man nicht – wohl aber die Arbeitsplätze, wenn sie abgebaut werden, wenn der Umsatz nicht mehr stimmt.
     

  6. Über die tent-Cities habe ich gestern einen beitrag bei Spiegel TV gesehen. Echt irre, aber viele der Leute dort haben einen Lebensmut, das ist schon bewundernswert.